Samstag, 2. April 2011

Flexi-Senflinsen

Bei meinem Versuch, mich einigermassen elegant durch 12-Stunden-Arbeitstage, zahlreiche Hobbys und die übliche erforderliche Arbeit an Haus und Hof zu navigieren, finde ich es oft schwierig, auch noch Zwischenstopps am Herd für eine vollwertige Ernährung einzubauen. Daher bin ich ein großer Fan von recyclefähigen Gerichten - einmal 'nen großen Pott voll gekocht, für die nächsten Tage unter Zuhilfenahme einfacher Zutaten mehrfach neu kombinierbar.

Derzeitiger Favorit in meinem Topf sind Senf-Linsen...flott aus wenigen einfachen Zutaten zubereitet, lecker, gesund, vollwertig - und sehr vielseitig. Das Ursprungsrezept stammt von Tim Mälzer und ist über eine Freundin zu mir gewandert, wo es nach ein paar Modifikation zum Dauerbrenner in meinem Kochtopf geworden ist.

Zutaten:


2 große rote Zwiebeln
500 gr. grüne Linsen (oder was gerade im Vorratsschrank liegt...Beluga-Linsen, Puy-Linsen, Pardina-Linsen, stinknormale Tellerlinsen..geht alles, nur keine geschälten Linsen, das wird zu pampig)
1 Liter Gemüsebrühe
3-4 Eßl. Senf
3-4 Eßl. Balsamico-Essig
1 Eßl. Zitronensaft
1 Bund Schnittlauch
Salz, Pfeffer, etwas Agavendicksaft
Olivenöl

Die Zwiebel schälen und fein würfeln. Olivenöl in einem Topf erhitzen und die Zwiebel darin anbraten, bis sie glasig sind. Die gewaschenen Linsen dazugeben, kurz andünsten und mit 1 Liter Gemüsebrühe aufgießen. Nun ca. 30 Min. köcheln, bis die Linsen weich sind.

(Ein Wort zur Flüssigkeitsmenge - aus irgendeinem Grund brauche ich für Linsen-/Quinoa-/Amaranth/Hirsegerichte etc. immer und ohne Ausnahme weniger Flüssigkeit als im Original-Rezept angegegen. Ob's an der hohen Luftfeuchtigkeit unserer Region oder an meinem Herd liegt...keine Ahnung. Es kann also wohl sein, dass der geneigte Nach-Kocher mehr Flüssigkeit benötigen wird als den einen Liter, den ich im Rezept angegeben habe. Wenn die Linsen also vor Ende der Kochzeit das Wasser komplett aufgesaugt haben und am Boden ansetzen, ruhig etwas Flüssigkeit nachgiessen. Das Wasser soll zwar zum Ende der Kochzeit komplett aufgenommen sein, aber komplett vertrocknen und anbrennen sollten die Linsen nach Möglichkeit nicht. Aber da wird vermutlich jeder selbst drauf kommen. Ich sag' ja nur....sicher ist sicher).


Wenn das Wasser aufgenommen und die Linsen weich sind, den Essig, Zitronensaft und Senf unterrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Nach Geschmack etwas Agavendicksaft zugeben, wenn es zu sauer wird. Den Schnittlauch fein hacken und untermischen. Fertig.

Die erste Portion futtere ich immer sofort. Dann kommt nach Abkühlen der Deckel auf'n Pott und die Linsen werden im Kühlschrank geparkt. Die Linsen schmecken warm und kalt.

Als Mittagsfutter im Büro schmecken die Senflinsen, wenn man sie mit Gurke und Tomate vermischt und kalt als Linsensalat futtert. Auch ohne jede Zugabe schmecken die Linsen kalt, vielleicht mit einem Vollkornbbrötchen. Am nächsten Abend passen sie prima zu Vollkorn-Bandnudeln oder Kartoffeln, ins Büro dürften sie dann wieder kalt mit geriebenen Möhren und gebratenen Tofuwürfeln mitreisen. Desweiteren sind sie lecker zu Kartoffeln und zu jeder Art von grünem Salat. Geriebene rote Beete ist auch prima als Linsensalat-Beigabe.

Leider - egal wie man sich auch anstrengt - besonders ansehnlich werden die Senflinsen niemals werden. Das dunkle Kochwasser in Kombination mit dem braunen Essig und dem Senf ergibt eine bräunlich-grauen Pampe, die auch der Schnittlauch nicht mehr wirklich aufhübschen kann. Da muss man dann einfach mal drüber hinwegsehen.