Als ich auf einer Party zum ersten Mal von diesem Brot gegessen habe, war ich gleich verliebt. So verliebt, das ich mich am nächsten Morgen gleich auf eine Rundreise durch alle verfügbaren Social Networks gemacht habe, um die Brotbäckerin und somit auch das Brotrezept ausfindig zu machen - und Web 2.0-sei-Dank fand ich zwei Tage später eine Mail mit dem Rezept in meinem virtuellen Briefkasten.
Allerdings klang die Zubereitung so einfach und simpel, das ich neverever glauben wollte das bei einem schlichten Zusammenmatschen von Wasser, Mehl und Hefe so ein lockeres, fluffiges Fladenbrot rauskommen sollte. Aber Versuch macht kluch - und so geschah es. Kein Firlefanz - einfach nur: Brot.
Man benötigt 500 ml lauwarmes Wasser, 2 Päckchen Trockenhefe (ich taste mich gerade ran, ob weniger Hefe auch reicht- Ich bin mittlerweile bei 1,5 Päckchen und es klappt genauso gut. Beim nächsten Mal nehme ich nur eins, mal schauen. Aber im Grundrezept stehen halt 2 Päckchen) und ca. 600 gr. Mehl (bisher von mir mit Weizenvollkornmehl und Type 405 getestet. Funktioniert beides großartig. Bei Type 405 wird der Teig einen Tack flüssiger, evtl. etwas mehr Mehl zugeben). Dazu ein bißchen Salz, Öl, Gewürze nach Geschmack und los geht's. Man braucht noch nicht mal einen E-Mixer, ein simpler Schneebesen langt. Ist das einfach oder ist das einfach? Ha?
Wasser in eine Schüssel geben, die Trockenhefe einrühren, 300 gr. Mehl zugeben und kurz mit dem Schneebesen durchschlagen. 2 Teel. Salz, einem Eßlöffel Öl und 1-2 Eßlöffel Kräuter oder Gewürze zugeben und zusammen mit dem restlichen Mehl verrühren. Der Teig ist schon recht weich, sollte sich aber schon ein wenig vom Schüsselrand lösen, evtl. noch Mehl zugeben. Die Schüssel für ca. 4-5 Stunden im Kühlschrank parken (über Nacht geht auch super). Am nächsten Morgen/nach 4-5 Stunden den Teig für 2 Stunden an einen warmen Ort stellen. Im Originalrezept heißt es:
Aus dem Kühlschrank nehmen und ca. 2 Stunden in eine halbwegs warme Ecke stellen. Ein Backblech mit Backpapier versehen und den Teig vorsichtig aus der Schüssel mit einem Teigschaber aufs Backblech fallen lassen. Dabei soll möglichst wenig Luft aus dem Teig entweichen.
Ich mache es allerdings so, das ich den Teig aus dem Kühlschrank nehme, in eine mit etwas Öl ausgepinselte Silikonspringform umlade und in dieser Form 2 Stunden in der Sonne/am Ofen stehen lasse. Dann kann das Brot komplett mit der Form in den Ofen wandern. Wenn die Wartezeit vorbei ist, pinsele ich die Oberfläche noch mit etwas Öl ein und bestreue sie mit irgendwas, das zu dem Öl und den beigemischten Gewürzen/Kräutern passt.
(bereits getestet: Chiliöl, Chiliflocken / bestreut mit Chiliflocken und grobem Meersalz
Olivenöl, Rosmarin und Thymian / ebenfalls mit Kräutern und Meersalz bestreut
Sesamöl, gerösteter Sesam / bestreut mit Sesam und Schwarzkümmel)
Den Backofen auf 220 Grad vorheizen, das Brot einschieben (eine halbe Tasse Wasser auf den Backofenboden gießen - ziemlich unnötig, aber ich kann's nicht lassen), nach 15 Minuten auf 200 Grad runterschalten und ca. 10-15 Minuten im Ofen lassen. Aus der Form nehmen (sofern man eine verwendet) und auf dem Rost bei ausgeschaltetem Ofen noch ein wenig "nachbrennen".
Der Firlefanz mit heißem Wasser und verschiedenen Backtemperaturen ist aber im Grunde ebenfalls für die Füße - es reicht, das Teil bei ca. 200 Grad 30 Minuten brutzeln zu lassen und ggf. mit Alufolie abzudecken wenn es zu dunkel wird.
Feddisch.
Zusammenfassung: Wasser mit Hefe, Mehl, Salz, Öl und Gewürzen verrühren, im Kühlschrank parken, 2 Stunden wieder aufwärmen und gehen lassen, aufs Blech donnern, backen, essen. Passt als Grillbeilage, zu Eintöpfen, um Soße aufzustippen und lässt sich auch prima mit Salat füllen für auffe-Hand.
Ist das einfach oder ist das einfach? Sach' ich doch!