Mittwoch, 28. September 2011

666 - the veggies of the beast!

Hin und wieder packt mich in der kalten Küche die Sinnkrise, weil tägliches Einkaufen, Schnippeln, Mixen, Einpacken und sonstiges Vorbereiten für den nächsten Arbeitstag oft nur mit Hängen und Würgen in meinen vollen Alltag passt - mir fehlt manchmal ein wenig der große Pott Eintopf, der für mehrere Tage vorgekocht im Kühlschrank lauert und mich von der täglichen Essensvorbereitung entbindet - oder die Monsterportion Curry, die abgepackt und tiefgefroren auf die gehetzte Hausherrin warten kann. (Und jeder, der mir jetzt "Aber frisch ist halt einfach am BESTEN!" kommt, bekommt meinen vollgekritzelten Terminplaner in den Mund gestopft. Da kenn' ich nix.)

Bisher bin ich solchen Sinnkrisen immer gut mit der Erkenntnis beigekommen, dass ich aber doch sowieso niemals nicht 100%-Rohköstler werden will - und mir stattdessen mal flott ein gekauftes Brötchen unter der Nase reinstopfen kann. Ha. Frei nach der alten Swingerclub-Weisheit "Alles kann, nichts muss!" Cleverle, ich.
Und überhaupt habe ich trotz allem frischen Obst und Gemüse hin und wieder Lust auf ein bißchen "Kasalla!" auf meinem Teller und will es heiß, scharf und spicy. Datt muss kesseln!

Umso fröhlicher stimmt mich die Entdeckung (inspiriert durch das überaus empfehlenswerte Nicht-Kochbuch "
Rohköstlich aus Frankreich" von der entzückenden Nelly Reinle-Caray
on), dass ich Gemüse mit einer Ladung Zwiebel, Knoblauch und Chili im Dehydrator so zubereiten kann, dass es a) als prämenstrueller Traum so richtig scharf und deftig zwiebelig und knofig rumpelt am Gaumen und b) eingetuppert im Kühschrank mindestens 2 Tage aufbewahrt werden kann. Und relativ zügig zubereitet isses auch. Und so brauche ich abends bloss den Kühlschrank aufreißen wenn ich spät heimkomme und hab' schon feddisch ge-nicht-kocht.

Zutaten für einen teuflisch-scharfen Gemüsesalat:
2 mittelgroße Zucchini

4 große Tomaten

3-4 Paprika (farblich bunt gemischt, der
Optik wegen)
1 große Gemüsezwiebel

2-3 Zweige Rosmarin

1-2 Knoblauchzehen

1-2 frische Chilischoten je nach persönlichem Scharf-O-Meter, auch ge
rne mehr wer's verträgt und mag (in meinen Salat kamen 2 Schoten der Sorte "Cherrybomb" frisch aus dem Garten - Markenzeichen: sehr klein und sehr, sehr gemein)
ca. 150 gr. getrocknete Tomaten (die mit den Kräutern)
ca. 50-60gr. Olivenöl
Salz, Pfeffer, Paprika

wer auf bizarr anmutende Kombinationen steht (wie ich) darf/sollte noch eine großzügige Prise Zimt zugeben.

Und jetzt wird geschnibbelt in der Teufelsküche - Tomaten und Paprika vom Kerngehäuse befreien und in Streifen schneiden, Zucchini der Länge nach vierteln und in Scheiben schneiden und Zwiebel nackisch machen und würfeln. Den Knobi via Knoblauchpresse zerdrücken und zusammen mit den getrockneten Tomaten, den Chilis und dem Öl in einem hohen Gefäß zu einer öligen Paste pürieren. Rosmarinnadeln abzupfen und grob hacken und mit dem Gemüse und der Tomatenpaste gründlich in einer Schüssel vermischen. Mit den Gewürzen abschmecken, nochmal gut durchmischen und auf zwei Lagen im Dehydrator verteilen. Bei 41 Grad ca. 2 Stunden vor sich hindörren lassen, eintuppern, feddisch.

Der Salat geht solo gut als Mittagessen (spart je nach Schärfegrad der Chilis Heizkosten im Büro und sorgt durch den Knoblauch für ungestörtes Arbeiten) oder ist ein lecker Mitbringsel für Grillparties, lässt sich aber auch nahezu mit allem mixen, was das Gemüsefach hergibt...Feldsalat, Champignons, Gurke, Oliven, Avocado - und mit etwas gekochter Hirse oder Nudeln wird ein feuerköstlicher Partysalat. Eingetuppert und kühl gestellt war der Salat auch nach 2 Tagen noch scharf und lecker, weiterreichende Langzeitstudien hat es bei mir noch nicht gegeben.


Also dann - alle Mann an die Gemüsefächer und...see you in hell!

(Anmerkung - für alle, die keinen Dehydrator besitzen: Ganz bestimmt schmeckt der Salat auch vollkommen unausgetrocknet. Durch das kurze Dehydrieren wird das Gemüse insgesamt bloss ein bißchen weicher, ich finde das sehr lecker so.
Man könnte den Salat auch einfach auf ein Backblech legen und eine Weile in die Sonne stellen oder nach dem Kuchenbacken in den noch warmen Backofen schieben.)

Sonntag, 25. September 2011

Käschcreme


Die süße Cashewcreme ist umgezogen und wohnt jetzt hier:
http://danielamohr.com/mohrblog/2015/03/27/ma-pha-da-mit-kaeschcreme/

Sonntag, 18. September 2011

Olikoko! - Rohkost fürs Gesicht

Seit jeher ist meine Gesichtshaut ein kosmetischer Problemfall - la visage neigt nämlich zu Unreinheiten, ist dabei aber meistens staubtrocken. Ha. Cremes gegen Unreinheiten trocknen die Haut noch mehr aus, fetthaltige Cremes jedoch machen nur mehr Pickel. Alles in allem eine blöde Mischung, die mich öfter mal zu unwilligem Grummeln in Richtung "Mutter Natur" verleitet hat.

Seit meiner Umstellung auf tierfreies Mampfen sind die Unreinheiten zum Glück nahezu komplett verschwunden, die trockene Knitterbildung im Antlitz ist aber geblieben, trotz mind. 3 Liter Wassersüffeln täglich und anderem hydrierendem Firlefanz.


Seit einer Weile bin ich ja nun bekanntermassen der Rohkostküche sehr zugeneigt und habe deshalb immer ein Glas Kokosöl im Kücheneinsatz. Hin und wieder habe ich zwar bei Mitrohlingen gelesen, dass sie selbiges auch zur Hautpflege einsetzen (die wunderschöne Mimi Kirk z.B. schwört darauf), aber irgendwie...ach, nee...Öl im Gesicht, das gibt bestimmt Pickel und ist klebrig und schmierig und...äh. Brauchmanitt. Wollmanitt.


Nachdem ich ein paar Mal die Kokosöl-Reste, die noch am Löffel klebten, auf meinen Händen verrieben habe, fand ich es aber doch eigentlich ganz prima und irgendwann habe ich mir das jute Zoich dann doch testw
eise ins Gesicht geklatscht. Letztlich muss ich ja dann doch wieder jeden Firlefanz mitmachen, wenn es doch so viele Leute empfehlen. Nützt ja nix. Und auch im Gesicht fand ich das Öl prima, es zieht wider Erwarten recht gut ein, lässt sich ganz sparsam einsetzen, hinterlässt (wenn man nicht zuviel nimmt) keinen Fettfilm und ist alles in allem eine prima Natur-Alternative zu teuren Tuben und Tiegelchen. Das Öl ist fest, wenn man es aus dem Glas nimmt, wird aber durch die Körpertemperatur auf der Haut direkt flüssig und lässt sich gut verreiben.

Da ich seit einer Weile Olivenöl zum Abschminken benutze, bin ich nach einer Weile dazu übergegangen, mein Gesicht auch mit reinem Olivenöl zu "waschen"....klingt komisch und vielleicht auch ein bißchen eklig, funktioniert bei mir aber hervorragend. Einfach einen guten "Schuss" Olivenöl in die Hand
geben, im Gesicht verteilen, gründlich verreiben und leicht massieren. Oder auch fleissiger massieren, je nachdem wieviel Zeit und Lust man so zur Verfügung hat. Danach nehme ich das komplette Öl mit Kosmetiktüchern wieder ab, richtig gut und gründlich abreiben. Jetzt kommt das Kokosöl drauf, einreiben, fertig ist die Laube.

Klingt komisch? Ist aber so.


Irg
endwie hat sich dieses Prozedere in den letzten Wochen so eingespielt, dass ich seitdem keine Seife oder anderes Gedöns fürs Gesicht verwendet habe. (Morgens klatsche ich mir zum Wachwerden allerdings kaltes Wasser ins Gesicht, aber danach kommt "Oli(venöl)koko(söl)" zum Einatz. Und - der Erfolg ist wirklich grandios! Ich habe seitdem konstant frische, reine Haut, fast schon besser als je zuvor (wenn man mal von der ganz frühen Jugend absieht *hüstel* also jünger und faltenfrei wird durch die "Olikoko-Methode" leider auch nix mehr. Aber wer will das schon?), keine Pickel oder Trockenheit und bekomme ständig von Leuten, die mich länger nicht gesehen habe, bestätigt, dass ich so "richtig jut" aussehe. Ha. Ist zwar'n büschen peinlich, ständig so gebauchpinselt zu werden, aber irgendwie doch auch angenehmer, als wenn die Leute besorgt gucken weil ich so scheiße, blass und krank aussehe, wa?

Und wie und warum soll das Ganze eigentlich funktionieren? Keine Ahnung, ich bin kein Wissenschaftler. Ich weiß nur, das Olivenöl angeblich in seiner Fettsäurenzusammensetzung dem menschlichen Unterhautfettgewebe ähnelt und durch Vitamin E für eine elastische Haut sorgen soll und vor freien Radikalen schützen soll. Bei "Ölziehkuren" wird das Öl ja auch eingesetzt, weil es angeblich Giftstoffe bindet. Ich könnte mir also vorstellen, dass man durch die Massage mit Olivenöl wohl Schmutz, evtl. Giftstoffe und auch abgestorbene Haut abnimmt. Whatever. Und rohes, naturbelassenes Kokosöl enthält angeblich ("angeblich"...ich kann nur wiedergeben, was ich gelesen habe...) natürliche Antioxidantien, die die Haut schützen sollen.

Angeblich hin oder her - ich finde, dass Olikoko rockt!

Jetzt isses bekanntermassen so, dass eine schöne Haut doch die Summe vieler Teile ist (wenig Stress, viel Schlaf, viel Bewegung an der frischen Luft, blabla...kennt man ja) und nicht alles durch die Pflege kommt - und deswegen würde ich gerne einen "Gegentest" machen. Wer von meinen LeserInnen also eine ebenso trockene, zu Unreinheiten neigende Haut hat und Lust hast, die Olikoko-Methode mal für eine Weile auszuprobieren, schreibt mir bitte eine Mail an chefin(ät)herbivoria.de - unter den Einsendungen verlose ich insgesamt 3x je 1 Glas Kokosöl von Vitaquell zum fröhlichen Ins-Gesicht-Schmieren (Olivenöl sollte ja jeder selbst zuhause haben, denke ich)...und bin schon jetzt supergespannt auf eure Erfahrungsberichte. Einsendeschluß ist der 30.09.11.
*)

Denn...man weiß ja nie - vielleicht bilde ich mir das alles ja auch bloss ein und Olikoko taugt in Wirklichkeit gar nix. Man weiß es ja nie.

*)
Der Rechtsweg ist natürlich ausgeschlossen. Aber für so 'nen Quatsch hat doch eigentlich eh keiner Zeit.

Donnerstag, 15. September 2011

Aus "tierfrei-mampfen" wird "herbivoria!"

Liebe Freunde der pflanzlichen Küche,

wie heißt es so schön...alles neu macht der...ähm...Herbst!

Deshalb wird aus "tierfrei-mampfen" jetzt "herbivoria!"...aber sonst ändert sich nix. Ich finde, dass "herbivoria!" meine leicht-in-Hysterische-neigende Begeisterung für die tierfreie Küche besser ausdrückt und außerdem lässt sich das Wort viel besser laut in die Welt kreischen ;)

Die Blog-Adresse bleibt erhalten, die Facebook-Seite bis auf weiteres auch, zumindest parallel zu dieser Seite - klick! Leider kann man bei FB einen Seitennamen nur ändern, wenn die Seite weniger als 100 Fans hat, und diese Zahl habe ich dankenswerter Weise längst überschritten. Ich möchte aber trotzdem eine herbivoria!-Seite bei Facebook haben...deswegen möchte ich alle meine FB-Fans herzlich einladen, zur neuen Seite zu wechseln ;)

Und jetzt alle - HERBIVOOORIAAAA! ;))


Anmerkung: herbivoria! kommt von
"Herbivore" (= Pflanzenfresser, von lat. herba ‚Kraut‘ und vorare ‚verschlingen')