Freitag, 3. Juli 2009

Denk' ich ans Schnitzel in der Nacht...

„Wumm! Wumm! Wumm!“
Es dauert eine Weile bis ich realisiere das das dumpfe Wummern nicht zu meinem Traum gehört und auch sonst nicht zu den zu dieser Uhrzeit üblichen Geräuschen der Nacht (beispielsweise die Bassboxen der heimkehrenden Discobesucher oder das Gekreische der liebestollen Straßenkater) passt.

"Wumm! Wumm! Wumm!“
Verstört tauche ich aus meiner nächtlichen Sommerschweißlache auf und tappe desorientiert in den Flur…

“Wumm! Wumm! Wumm!“
„Was’ndaschnuwieder?“ nuschelt mein ebenfalls aus dem Schlaf gerissener Loverboy und reibt sich verwirrt seine verquollenen Sehschlitze auf eine angemessene Guckhöhe auf.
Ratlos tappen wir, begleitet von stetem Wummern, gemeinsam vor die Haustür…komisch, auf der Straße hört man fast gar nichts. Als unsere Hirne sich langsam in den On-Modus schalten, stellen wir fest, das das störende Geräusch AUS dem Haus kommt, aus der angrenzenden Doppelhaushälte nämlich.

„Schpinnendie??“ jammere ich weinerlich „die SPINNEN doch! TU DOCH WAS, ichwillschlaaafen!“
Wo ich egoistischerweise ausschließlich an meiner Nachruhe interessiert bin, zeigt sich das Herzblatt mitfühlender und merkt an, das vielleicht im Nachbarhaus jemandem etwas passiert sein könnte und das Bollern ein Hilferuf sein könnte.Nach kurzem Beratschlagen („Vielleicht hat sich da jemand verletzt“…“Mir egal, hau’ denen aufs Maul, ich will schlafen!“) entscheidet sich der Loverboy trotz nachtschlafener Zeit beim Nachbarn zu klingeln, da „ja was passiert sein könnte“ und außerdem „schlafenverdammtnochmalarschlöcherwattsollndatt!“

Müde taumele ich zurück ins Haus und plumpse wieder in die Bettstatt. Kurze Zeit später folgt der Loverboy kichernd und merkt an „Grüße von der Nachbarin und Entschuldigung, nur noch zwei Minuten, dann ist Ruhe!“ Als die Nachbarin ihm mit einem Hammer in der Hand die Haustür geöffnet hat, fuhr ihm zwar kurz der Schreck in die Glieder (man hört ja auch so viel und man weiß ja nicht….) aber wie sich herausstellte, war die Nachbarin nur damit beschäftigt, das Mittagessen für den nächsten Tag vorzubereiten…es wurden Schnitzel gekloppt!

Während ich langsam wieder eindusele, beschließe ich meiner Nachbarin mal ein vegetarisches Kochbuch zu schenken...fleischfreie Gerichte sind einfach leiser und schonen die Nerven ;)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen