Zur Weißkohlsaison gab es bei uns zuhause öfter ein deftiges Gericht mit
dem äußerst klangvollen Namen "Kappesdorjenander" - "Kappes" ist
natürlich "Kohl" und "Dorjenander" lässt sich 1:1 mit "Durcheinander"
übersetzen, was schon ziemlich deutliche Prognosen zur Anrichteweise
dieser rheinischen Spezialität zulässt (wobei ich mir gerade gar nicht
sicher bin, ob es sich hier wirklich um eine "rheinische Spezialität"
handelt oder eher um eine Spezialität meiner Mama, aber das ist im
Grunde ja auch wurscht. Hauptsache lecker.)
Eigentlich wird für Kappesdorjenander einfach bloss Kartoffelpüree mit Weißkohl und jeder Menge durchwachsenem Speck verrührt, gründlich gewürzt und mit einer großen Kelle aus dem Topf auf den Teller geklatscht. Bautz! Allein schon aus ästhetischen Gründen wird dieses Gericht deshalb vermutlich niemals auf den Karten erlesener Sternerestaurants zu finden sein, aber ich persönlich steh' besonders zur kalten Jahreszeit total auf so ein schlotzig-deftiges Gemansche und kann da auch mal großzügig über die fehlende Anrichteschönheit hinwegsehen.
Eigentlich wird für Kappesdorjenander einfach bloss Kartoffelpüree mit Weißkohl und jeder Menge durchwachsenem Speck verrührt, gründlich gewürzt und mit einer großen Kelle aus dem Topf auf den Teller geklatscht. Bautz! Allein schon aus ästhetischen Gründen wird dieses Gericht deshalb vermutlich niemals auf den Karten erlesener Sternerestaurants zu finden sein, aber ich persönlich steh' besonders zur kalten Jahreszeit total auf so ein schlotzig-deftiges Gemansche und kann da auch mal großzügig über die fehlende Anrichteschönheit hinwegsehen.
Nachdem ich nun einen Sack Kartoffeln und
zwei Köppe Weißkohl aus dem elterlichen Garten abgestaubt habe, ist es
nun an der Zeit für eine rein pflanzliche Version meines
Kindheitsklassikers.
Zutaten für 2-3 hungrige Esser (oder auch notfalls ganz für mich alleine):
ca. 850 gr. Kartoffeln (geschält gewogen)
1 kleiner Kopf Weißkohl (ca. 550 gr.ohne Strunk und äußere Blätter, fertig geputzt gewogen)
1 Block Räuchertofu (175 gr.)
2 kleine Zwiebeln
250 ml. Hafersahne
1 kleiner Kopf Weißkohl (ca. 550 gr.ohne Strunk und äußere Blätter, fertig geputzt gewogen)
1 Block Räuchertofu (175 gr.)
2 kleine Zwiebeln
250 ml. Hafersahne
Öl (mein Allzeit-Favorit: Rapsöl mit Buttergeschmack von der Teutoburger Mühle)
Salz, Pfeffer, Muskat, Paprika
Grillgewürz (Favorit immer und jederzeit: "Spicy Grill" von Vantastic Foods)
Grillgewürz (Favorit immer und jederzeit: "Spicy Grill" von Vantastic Foods)
Die
Kartoffeln in Wasser garkochen, mit einem Kartoffelstampfer zu Brei
zerdrücken, etwas vom leckeren Öl mit Buttergeschmack (oder Margarine)
zugeben und mit reichlich Salz, Pfeffer, Muskat und Paprika würzen.
Hafersahne zugeben und nochmal kurz auf dem Herd unter fleissigtem
Rühren in ein cremiges Kartoffelpüree verwandeln. Wer Angst vor Fett und
Kalorien hat, kann statt der Hafersahne auch normale Pflanzenmilch
nehmen, ich find's aber mit Hafersahne leckerer. Und die Kalorien sollen
nur kommen, vor denen fürchte ich mich nicht. Ha.
Den Weißkohl (aka "Kappes") in feine Streifen schneiden und im Dämpfkochtopf garen, während die Kartoffeln kochen. Wer keinen Dämpfkochtopf hat, kocht den Kohl stattdessen in Wasser.
Räuchertofu und Zwiebeln würfeln, mit dem wunderbaren "Spicy Grill" (nein, ich werde nicht von Vantastic Foods bezahlt, ich find' das Zeugs ganz freiwillig total genial) würzen und mit etwas Öl in einer Pfanne knusprig-braun brutzeln.
Schlußendlich alle 3 Komponenten in dem größten der benutzen Töpfe zusammenwerfen, gründlich vermischen und ggf. nachwürzen (nicht zu sparsam, immer ordentlich rein!)....und das Zeugs mit einer großen Kelle auf den Teller klatschen. Bautz! Weniger brachial-veranlagte Esser können das Kappesdorjenander selbstverständlich auch mit weniger Schmackes mittels eines großen Löffels sanft auf den Teller heben. Aber hier muss man sich nix vormachen - es wird nicht gelingen, diesen Schlotz einigermassen hübsch und vorzeigbar anzurichten..."Durcheinander" ist "Durcheinander", da ändert auch das alberne Petersilienblättchen auf dem Foto nix dran.
Da der Herzmann nach einem Blick in den Topf und lauten "Iiiih!"-Geschrei auf Tiefkühl-Pizza ausgewichen ist, habe ich nun noch gut 2 Portionen übrig, was einerseits erfreulich ist, weil "sowas" am nächsten Tag wiederaufgewärmt gleich nochmal so gut schmeckt....aber andererseits kann ich mich kaum beherrschen, mir den Rest nicht doch noch spontan zum Nachmittagskaffee einzuverleiben. Hach.