Samstag, 19. März 2011

Sauermachtlustig-Muffins

Frische Johannisbeeren sollte man nur dann bereits im März kaufen, wenn man Geld zuviel und zudem Lust hat, sich wie eine ökologische Axt im Walde zu benehmen. Als Lohn für dieses wahrhaft schändliche Benehmen habe ich nun aber 12 leckere,fluffige Johannisbeer-Zitronenmuffins, mit denen ich mein schlechtes Gewissen versüssen, bzw. versauern kann. Wie sagt man so schön „Erst kommt das Fressen, dann die Moral“.

Also ab dafür.

Zutaten:
270 gr. Mehl (diesmal ausnahmsweise kein Vollkorn- sondern normales Weißmehl)
100g Rohrohrzucker
1EL Sojamehl
10 gr. Weinsteinbackpulver

250ml Pflanzenmilch (bei mir war's diesmal Soja – aber sonst auch gerne Dinkelmilch)
75ml Alba-Öl (oder anderes geschmacksneutrales Öl)

1
Fläschchen Zitronenaroma
ca. 100 gr. frische Johannisbeeren aus dem Ökosünden-Fachgeschäft

Den Backofen auf 180 Grad vorheizen (Ober- und Unterhitze).

Johannisbeeren waschen, trockenschütteln und von den Stielen zupfen.

Die trockenen Zutaten in eine Schüssel
geben und gründlichen mischen. Die Pflanzenmilch mit dem Öl und dem Zitronenaroma verrühren, zu der Mehl-Zuckermischung geben und mit dem Handmixer gut verrühren. Zum Schluß die Johannisbeeren zugeben und mit einem Löffel gut untermischen.

Da mir Muffins oft flach auseinanderlaufen wenn ich die Papierförmchen einfach so aufs Backblech setze, aber in den Metallbackformen trotz Einfetten oft hängenbleiben, gebe ich den Teig mittlerweile immer in die entsprechenden Papier-Förmchen und setze jene dann in die Metallbackformen. Dann läuft nix und es klebt nix. Also...den Teig wie auch immer in Papier- oder Metallförmchen füllen, in den vorgeheizten Ofen stellen und ca. 25 Minuten backen. Wie immer ist die Stäbchenprobe unser Freund.

Wenn die Muffins aus dem Ofen kommen, sofort aus der Backformen nehmen (die Papierförmchen bleiben natürlich dran) und auf einem Rost auskühlen lassen.

Wer mag, kann später noch Puderzucker mit ein wenig Johannisbeersaft zu einem rosaroten Zuckerguß verrühren und die Muffins damit einpinseln. Mir schmecken diese fluffigen kleinen Törtchen aber auch ohne sehr lecker.

P.S. - Die Johannisbeeren-Saison beginnt im Juni. Für alle die es lieber richtig machen möchten.

Sonntag, 6. März 2011

Schnelle Schokoladenmaus

Ebenso flott wie die Beerengrütze und kein Stück weniger lecker ist diese unkomplizierte Mousse au chocolate - man benötigt nur 1 Packung Seidentofu (200 gr), 2 Tafeln Zartbitterschokolade á 100 gr. und 1 Päckchen Bourbonvanillezucker. Et voilá:

Seidentofu ein wenig abtropfen lassen und dann in einer Schüssel mit dem Handmixer cremig aufschlagen - so lange rühren, bis der Tofu richtig weich und homogen geworden ist und keine grisseligen Bröckchen mehr sichtbar sind.

Die Schokolade im Wasserbad schmelzen, in den Tofu einfliessen lassen und flott mit dem Handmixer verrühren. Zucker unterrühren, abschmecken (wer es gerne süßer mag, kann noch 1 Eßl. Rohrzucker zugeben - je nach Lust und Laune und persönlicher Vorliebe kann man noch Orangen- oder Zimtlikör oder Espressopulver zugeben, um die Schokoladenmaus ein wenig aufzurüschen. ), in eine Schüssel oder Dessertschälchen füllen und abkühlen lassen. Mit Schokoraspeln bestreuen und servieren.

Die Mousse bekommt nach dem Abkühlen eine fast stichfeste Konistenz, man kann zum Servieren also auch prima Nocken abstechen oder mit einem heiß ausgespülten Eisportionierer herumkugeln. Man kann die Mousse lecker mit der Beerengrütze kombinieren (reine Sauerkirschgrütze ist hier mein Favorit) - einfach die Mousse in Gläser verteilen, abkühlen lassen und dann einige Eßlöffel Kirschgrütze aufsetzen und festwerden lassen.

Für die Partyportion habe ich die o.a. Menge übrigens verdreifacht - und es ist nix übriggeblieben.

(Ja, ich weiß, dass "Mouse" übersetzt nicht "Maus" bedeutet....)

Fixe Beerengrütze

- noch ein bißchen was zu den Desserts -

Wenn jemals der Titel "Schnellstes Dessert der Welt" zu vergeben sein sollte, hat dieser Fix-Nachtisch wohl ziemlich gute Chancen auf eine Medaille. Und los geht's:

Zutaten (für ca. 8 Portionen)

100 ml Wasser
650 ml veganer Traubensaft (z.B. von Alnatura)
60 gr. Maisstärke
100 gr. Zucker
600 gr. TK-Beerenmischung

500 ml. Saft mit dem Zucker verrühren und zum Kochen bringen - den Rest Saft mit dem Wasser und der Maisstärke in einer Schüssel verrühren, in den kochenden Saft geben, mit dem Schneebesen einrühren und kurz blubbern lassen. Dann flott die tiefgefroren Beeren zugeben, schnell vermischen und sofort in eine Schüssel geben. Fertig. Durch die eiskalten Beeren wird die Beerengrütze im Handumdrehen fest.

Schmeckt auch als Himbeeren- oder Kirschgrütze mit einem Schluck Amaretto.

Freitag, 4. März 2011

Walnuss-Krokant-Creme

Ergänzend hierzu das angeforderte Rezept für die Walnuss-Krokant-Creme.

Für dieses Rezept benötigen wir zwar nur großen 1 Eßlöffel Walnuss-Mus, aber weil Walnuss-Mus ein genial-geiles Zeug ist und die Herstellung zudem ein bißchen Arbeit macht, bereiten wir am besten gleich eine größere Portion davon zu.

Walnuss-Mus
2-3 Tüten Walnusskerne in die Küchenmaschine einfüllen, das Hackmesser einsetzen und die Walnüsse auf mittlerer Stufe pulverisieren. Die gemahlenen Nüsse neigen dazu, sich am Rand abzusetzen, so dass das Hackmesser nach einer Weile im Leeren rödelt. Wir müssen die Maschine also immer mal wieder ausschalten und das Nussmehl wieder in die Mitte schubsen. Nach einer gewissen Rödelzeit wird das Mehl ein wenig fester und krümeliger, das Nuss-Öl tritt aus – jetzt kann man 1-2 Eßl. Rapsöl (am besten das mit Buttergeschmack) und etwas Salz zugeben....weiterrödeln lassen, bis eine weiche Creme entstanden ist. Dieses Walnuss-Mus in ein Schraubglas abfüllen und im Kühlschrank parken. Passt aufs Brot oder zu Pfannkuchen wie auch zu Räuchertofu, ist spitzenmässig lecker und ist so gesund, wie rohe Walnüsse eben sein können (ich sag nur Omega 3).

Und wenn das Mus erst einmal gemacht ist, ist die Dessert-Creme eine Sachen von wenigen Handgriffen - also los:

Walnuss-Krokant-Creme
500 ml Pflanzenmilch
1 gehäufter Eßl. Walnuss-Mus
1 Eßl. Rohrohrzucker
2 Eßl. Maisstärke
1 Eßl. Amaretto


250 ml Pflanzenmilch mit dem Walnussmus und dem Zucker vermischen, in einen Topf geben und zum Kochen bringen (Vorsicht, brennt ganz gerne mal an) In einer Schüssel die Maisstärke mit der restlichen Pflanzenmilch verrühren und die Mischung dann in die kochende Walnuss-Zucker-Milch einrühren, 2-3 Minuten kochen lassen, den Amaretto einrühren und in Dessertschälchen füllen.

Ein fauler Gastgeber wäre auch an dieser Stelle schon fertig – die Creme schmeckt auch pur und ohne Schnickschnack sehr lecker und lässt sich nach dem Erkalten auch prima stürzen, gegebenfalls noch ein paar Nüsse oder Schokosplitter dazu – und auflöffeln. Wenn man aber auf zusätzlichen Chi-Chi steht, kann man gehackte Walnüsse in einer Pfanne oder Topf anrösten, mit Zucker bestreuen, warten bis der Zucker flüssig geworden ist und diese Krokantmischung auf Backpapier gießen und glattstreichen (Vorsicht – Krokant gibt dem Wort „heiß“ eine ganz neue Bedeutung, also auf gar keinen Fall anfassen oder den Löffel ablecken, das gibt fiese Brandblasen). Das Krokant nach dem Erkalten in Streifen schneiden, zu Röllchen formen oder in Stückchen bröckeln.

1-2 Orangen schälen und filetieren, die Filets in Stücke schneiden, mit Zucker bestreuen und mittels Bunsenbrenner mit einer schicken brauen Karamellkruste versehen. Die karamellisierten Orangenstückchen auf die erkaltete Walnusscreme setzen und mit einem Krokantröllen garnieren. Und auflöffeln.

Für die "Partyportion" habe ich einfach die Menge verdoppelt, das Ganze in eine große Schüssel gefüllt und die Creme nach dem Erkalten oben mit Walnuss-Krokant bestreut. Kann man prima am Vortag zubereiten.

Dienstag, 1. März 2011

Let's have a party!

Resümee aus 2 Tagen Back-und-Koch-Partymarathon:

1.)
Der Zeitaufwand für "so ein paar Kleinigkeiten" kann leicht mal unterschätzt werden - man sollte Dinge wie "Backofen vorheizen, Wasser zum Kochen bringen, Brat- und Backdauer, Abkühlzeit" etc. unbedingt einkalkulieren, sonst kann es passieren, dass man für "so ein paar Kleinigkeiten" gut 1,5 Tage non-stop am Herd steht.

2.)
Ältere Menschen vom Typ "Spiessbraten und Speckkartoffelsalat" sind überraschend aufgeschlossen gegenüber unbekannten Gerichten. Vielleicht muss man einfach öfter mal Experimente wagen - die Leute können die fleischlosen Alternativen ja nicht kennenlernen wenn sie Ihnen niemand vorstellt.

3.)
Was war das für ein Riesen-Spass!



Rezepte? Bitte sehr:
Birnen-Quarkkuchen mit Mohnfüllung - KLICK! - allerdings eben mit 2 festen Birnen statt der Äpfel
Couscous-Salat mit Lauch und Mais - KLICK! - das angegebene Rezept vervierfachen, eine große Dose Mais und 2 große Lauchstange zugeben. Kann prima am Vortag zubereitet werden.
Linsenplätzchen - KLICK! - schmecken kalt und warm, ich habe hier ebenfalls die 4-fache Menge genommen
Tomaten-Oliven-Brot - KLICK! - Teig mit Öl einpinseln, gehackte Oliven und getrocknete Tomaten aufstreuen und ab in den Ofen damit. Sollte möglichst am gleichen Tag gebacken werden.