Samstag, 28. März 2009

Scharfe Vanillemöhren mit Bandnudeln


Falls jemand der Meinung ist, das Gericht sieht auf dem Foto ein wenig unappetittlich und lieblos aus, hat er wohl Recht - aber Hunger und die merkwürdigen Sonneneinstrahlungen am Fenster drängten zur Eile beim Knipsen. Man möge es mir nachsehen. Bitte.

Zutaten

1 rote Zwiebel
1-2 frische Chilischoten (je nach Schärfegrad der Schote und persönlichem Weichei-O-Meter)
1 Bourbon-Vanilleschote
ca. 400 gr. Möhren
250 gr. Dinkelvollkornnudeln
250 ml Sojasahne
Alba-Öl, Salz

Zubereitung

Zwiebel würfeln, Chilischote(n) hacken und in Alba-Öl (wahlweise Margarine oder Öl nach Geschmack) in einer Pfanne andünsten. Die Möhren der Länge nach halbieren, in Scheibchen schneiden und in die Pfanne geben. Die Vanilleschote auskratzen, den Inhalt ins Pfännchen rühren und mit Sojasahne aufgießen. Die leere Vanilleschote zugeben und eine Weile mitköcheln lassen. Mit Salz und nach Gusto ggf. Chilipulver (siehe "persönliches Weichei-O-Meter") abschmecken.
Auf kleiner Flamme noch ein wenig köcheln lassen, um die Chili- u. Vanille-Aromen ordentlich raus- und durchzukitzeln.

Dinkelvollkornnudeln nach Packungsanweisung kochen, abgießen und gründlich mit den scharfen Vanillemöhren mischen, nochmal kurz aufblubbern lassen und servieren. Auf den Tellern befindet sich nun ein irre unkompliziertes, schnelles und absolut leckeres Gericht. Die Menge reicht für 2 hungrige Freßsäcke.

Frei nach der Sendung mit der Maus: Vanille und Chili mit Gemüse? Klingt komisch...ist aber so.

Milch - Natur aus der Fabrik

....modernes Milchkuhleben - ein Artikel aus der Zeit .

Ich besitze übrigens seit einer Woche eine elektrische Sojamilchkuh aus Österreich - die kann ich melken wann immer ich will. Gefüttert wird mit Sojabohnen und Strom und das Stallausmisten (Reinigen) geht fix und problemlos. Sie macht allerdings "Piep" statt "Muh"....ist aber Gewöhnungssache.

Sonntag, 22. März 2009

Flotti-Karotti mit Sesamtofuwürfeln

Zutaten für
....Flotti-Karotti:
2 Eßl. Rosinen
Orangen- u. Zitronensaft
1 Apfel
1-2 Möhren
Agarvendicksaft
geröstete Sonnenblumenkerne

Rosinen in einer Schüssel mit Orangensaft einweichen (über Nacht oder mind. 1 Stunde). Den Apfel in kleine Würfel schneiden und mit Zitronensaft beträufeln damit er nicht braun wird. Möhren raspeln und mit den Orangenrosinen und dem Apfel vermischen. Nach Geschmack mit Agarvendicksaft süßen und großzügig mit gerösteten Sonnenblumenkernen bestreuen.

Dieser extrem flott gemachte und unaufwändige Rohkostsalat eignet sich eingetuppert prima als Büro-Verpflegung und hält sich im Kühlschrank 1-2 Tage knackig.

Lecker schmecken auch dünne Chinakohl-Streifen im Salat. Die Sonnenblumenkerne lassen sich je nach Geschmack auch durch geröstete Walnusskerne ergänzen/ersetzen.

....Sesamtofuwürfel:
Tofu natur
Sojasoße
Senf
Sesamkörner
Erdnußöl

Herr Tofu und ich haben bislang eine eher distanzierte Beziehung zueinander - Tofu fällt bei mir in die Kategorie "kann man essen, muss man aber nicht". Hin und wieder bestätigt eine Ausnahme aber diese Regel, ich finde z.B. den Tofu vom Thailänder aus Lehnin in Brandenburg absolut köstlich (ist aber ein bißchen weit weg für einen Feierabend-Snack), auch den Mandel-Sesam-Tofu von Taifun könnte ich in einem Rutsch wegfuttern (ist aber'n büschen teuer).....und naja, diese Sesamtofuwürfel sind als Beilage auch nicht schlecht und haben außerdem jede Menge Eiweiß, Eisen und Magnesium im Rucksack:

Tofu abtropfen lassen und mit einem Küchentuch ausdrücken, in Würfel schneiden, mit reichlich Sojasoße begießen und durchziehen lassen. Mit Senf bestreichen, in reichlich Sesam wälzen und in Erdnußöl knusprig braun braten (vorsichtig wenden, die Haftkraft von Sesam an Senf ist eher mässig). Taugt als Beilage zu Salaten und Gemüsegerichten.

Samstag, 21. März 2009

Mohn-Rotkäppchen


Zutaten

...für die Mohncreme
650 ml Sojamilch
2 Eßl. Rohrzucker
3 Eßl. Maisstärke
1 Bourbonvanilleschote
2 Eßl. Mohnsamen
ca. 50 gr. Marzipan

...für das Himbeerkäppchen
300 gr. TK-Himbeeren
2 Päckchen Bourbonvanillezucker
1 Teel. Maisstärke

Zubereitung
Die Hälfte der Sojamilch mit der Maisstärke verrühren und beiseite stellen. Den Rest Milch in einen Kochtopf geben. Mohnsamen in der Kaffeemühle mahlen, das Mark der Vanilleschote auskratzen und zusammen mit dem Mohn und der ausgekratzten Schote in die Sojamilch einrühren und aufkochen lassen. Sojamilch-Maistärke-Gemisch in die kochende Mohnmilch rühren und 2 Minuten kochen lassen - gut rühren! Vom Herd nehmen und das kleingeschnittene Marzipan gründlich unterrühren. In kalt ausgepülte Förmchen oder Gläser geben.

Die TK-Himbeeren an einem warmen Ort in Non-TK-Himbeeren umwandeln und pürieren, durch ein Sieb streichen und 1 Päckchen Vanillezucker einrühren. 1 Teel. Maisstärke einsieben, gut verrühren, kurz erhitzen und über die Mohnmarzipan-Creme geben.

Ergibt 5 Portionen - 1 Portion wurde bereits vom Loverboy in seiner Funktion als Testesser verspachtelt und für "lecker" befunden, die restl. 4 Portionen werden heute abend zu Freunden mitgeschleppt und dort hoffentlich mit Wohlwollen verputzt.

Donnerstag, 19. März 2009

Gute Butter, böse Butter

Ich finde, es ist mal an der Zeit, die Verwendung der Formulierung "gute Butter" zu überdenken, stammt sie doch noch aus Zeiten, die mit der Lebensweise und den Erkenntnissen der Gegenwart nicht mehr allzuviel gemein haben. In Kriegszeiten war reine Butter knapp und kaum erschwinglich, so das auf billigere Margarine oder sonstige Ersatzfette zurückgegriffen werden musste. Die "gute" Butter war für seltene, besondere Gelegenheiten vorbehalten und für die Menschen der damaligen Zeit entsprechend kostbar.

Mittlerweile darf man die unschuldige Barmherzigkeit der Butter getrost anzweifeln - zum einen enthält sie jede Menge gesättigte Fettsäuren, die Herz-Kreislauferkrankungen begünstigen, zum anderen werden für ihre Herstellung im Nutzvieh-Knast ausgebeutete Mamakühe ihrer Muttermilch beraubt. So gesehen eine klare Niederlage für die gute Butter....pfui, BÖSE Butter, böse, böse, böse! Und Haue obendrein.

Aber einen kleinen Trumpf hat die Butter nun doch im fettigen Ärmel: Ich finde sie saulecker! Pfannkuchen werden durch den feinsäuerlichen Buttergeschmack erst richtig rund im Mund und auch buttergeschwenktes Gemüse ist ein Gaumenkitzler. Prinzipiell komme ich im täglichen tierfreien Mampf-Leben zwar ziemlich gut ohne Butter klar (alleine schon in Gedenken an die armen milchbeklauten Mamakühe), aber als ich kürzlich zufällig auf einen Bericht über Albaöl gestolpert bin, wollte ich (geduldig und lethargisch wie ich nun mal bin) das flüssige Rapsgold aus dem Wasaland SOFORT und UMGEHEND haben. Ab in meine Pfanne damit, zackzack!

Nachdem ich alle Supermärkte im Umland durchkämmt hatte, fiel mir das "gute Öl" gestern dann zufällig im Feinkostladen meines Vertrauens in die fröhlichen Hände. Als ersten Geschmackstest schneide ich Blumenkohl in Scheiben und brate sie im erhitzen Albaöl vollkommen ungewürzt kross und braun...und es ist lecker, lecker, lecker! Auch im soeben fertiggestellten Mohnkuchen macht es eine buttersäuerlich-köstliche Figur...und ich freue mich schon auf Kaiserschmarrn, Albaböhnchen und sonstige Schweinereien. Einziges Manko - es ist nicht wirklich "natürlich", das Butteraroma kommt aus dem Labor. Aber es ist ja auch alleine wegen dem hohen Preis nüscht für jeden Tag, sondern für besondere Gelegenheiten...die "gute Butter" der Herzen quasi ;)

Sonntag, 15. März 2009

Walnuß-Möhren-Frühstücksmuffins

- mit fröhlich-kauendem Gruß an Athena -
Zutaten

1 Würfel frische Hefe
500 ml lauwarmes Wasser
1 Eßl. Zuckerrübensirup
500 gr. Dinkelvollkornmehl
2 Teel. Salz
2 Eßl. naturtrüber Apfelessig
150 gr. Walnüsse
3 kleine Möhren

Das Wasser in eine Rührschüssel geben, die Hefe hineinbröseln und zusammen mit dem Zuckerrübensirup verrühren, bis sich alles aufgelöst hat. Mehl, Salz und Essig zugeben und mit dem Knethaken des Handmixers gut verkneten. Die Walnüsse nicht zu fein hacken (einfach auf ein Schneidbrett legen und mit einem großen Messer zerkleinern), Möhren raspeln und beides unter den Teig kneten.

Eine Muffinform mit wenig Öl auspinseln und mit Sesam ausstreuen, den Teig in die Förmchen geben (1 gut gehäufter Eßlöffel pro Stück), ein wenig Sesam aufstreuen und in den kalten Backofen stellen. Backofen auf 200 Grad einstellen und die Frühstücksböller ca. 30 Minuten backen, bis sie bräunen. (ggf. Stäbchenprobe).

Muffins aus der Form nehmen, kurz auskühlen lassen und zum Frühstück verschlingen - schmecken sowohl süß mit Marmelade als auch herzhaft belegt. Oh, happy day.

(Der Teig reicht schätzungsweise für ca. 20 Muffins- da ich nur 12 Förmchen habe, habe ich aus dem Restteig noch in einer kleinen Kastenform ein Brot gebacken. von dem wir sicherlich bis morgen futtern werden.....für einen "normalgefräßigen" Haushalt reicht also sicherlich auch die Hälfte des Teigs für ein Frühstück aus. Und selbstverständlich muss man den Teig auch nicht in einer Muffinform ausbacken, von der Konsistenz her sind es ja sowieso eher Brötchen als klassische Muffins - aber der Teig ist so einfach besser in Form zu halten)

Dienstag, 10. März 2009

Die Rettung der tierfreien Kaffeetafel - Hefekranz mit Nussfüllung

Im gleichen Maße wie mich die tierfreie Küche begeistert, stürzte mich die tierfreie Backstube in tiefste Verzweiflung - meine erste tierfreie Sachertorte hatte ein Problem mit fester Bindung und bröselte in gefühlten 1000 Einzelteilen aus der Backform, ein Zitronenkuchen ging im Ofen erst frohlockend auf um dann umgehend wieder in sich zusammenzufallen und als matschiger Ballen zu enden....eine Möhrentorte war beim ersten Anlauf ebenso bröselig wie die Sachertorte, im zweiten Anlauf matschiger als der Zitronenkuchen...einzig solide gelungen war da bisher mein Kiba-Schokokuchen, aber die Aussicht bis zu meinem Lebensende ausschließlich dieses Backwerk auf dem Kaffeetisch zu sehen, erfreute mich ja nun doch eher bedingt.

Eine Freundin von Mandy hatte den Tip parat, bei einem Mürbeteig dessen Rezept meist nur 1 Ei vorsieht selbiges durch 1 Eßlöffel Öl zu ersetzen - und das Ergebnis eines Apfelkuchen-Versuchs war zumindest leidlich bis ausbaufähig, aber nicht begeisternd. Milch und Butter tierfrei zu ersetzen scheint weitestgehend problemlos möglich, aber die blöden Eier lassen mich vor dem Backofen oft die Haare raufen. Doch auch wenn der Deckel der Biotonne nicht mehr runtergeht - ich habe einen fanatischen Ehrgeiz entwickelt, ich will nur EINEN einzigen leckeren Kuchen, der bitteschön nicht nach freudlosem Veganklischee aussieht und bitteschön schmeckt.

Gestern auf der Heimfahrt klingelte es plötzlich im Hirnstübchen...Hefeteig....was bin ich doch für ein Dämel, das ich da nicht sofort drauf gekommen bin! Brot funktioniert doch auch ohne die Bindung von Eiern....und das Ganze dann einfach mit Zucker und Sojamilch als süße Variante...nix wie heim an den Ofen, das muss getestet werden...aber hurtig!

Und nun, zwei Testläufe später, präsentiert das Holle-Backstudio mit sabbernden Mundwinkeln den simplen, aber extrem leckeren

Hefekranz mit Haselnuss-Füllung (falls das Orchester noch nicht vor Langeweile eingeschlafen ist, wäre ein kleiner Trommelwirbel echt mal ein netter Zug!)

Zutaten:
300 ml Sojareismilch (jede andere Pflanzenmilch geht sicher auch)
50 g Rohrzucker
1 Würfel Hefe
500 gr. Dinkelmehl Type 1050
1 Eßl. naturtrüber Apfelessig
50 ml Weizenkeimöl
1 Päckchen Bourbon-Vanillezucker
1 Prise Salz

100 gr. Margarine
75 g. Rohrzucker
2 Eßl. Wasser
2 Eßl. Hafersahne
200 gr. gemahlene Haselnüsse

1 Eßl. Aprikosenmarmelade

Die Sojareismilch leicht erwärmen und den Würfel Hefe einbröseln und auflösen, den Zucker zugeben, alles verrühren und an einem warmen Ort (in meinem Fall: am Ofen) zugedeckt ca. 10 Minuten ruhen lassen, um die Hefe zu aktivieren. Nach einer Weile fängt es an zu schäumen und zu gären - perfekt, nun also das Mehl, den Essig, das Öl, Vanillezucker und Salz einkneten, bis ein zäher weicher Teig entsteht. Diesen nochmal in der Schüssel am Herd aufgehen lassen - Dauer: so lange bis die Füllung fertig ist...also, keine Hektik beim Zubereiten der Haselnussmasse.

Für die Füllung die Margarine in einem Topf schmelzen und den Zucker einrühren, bis er (zumindest teilweise) geschmolzen ist. Dann die Haselnüsse einrühren, 2 Eßl. Wasser und 2 Eßl. Hafersahne einrühren, etwas probieren (vollkommen unnötig), lecker finden.

Auf einer bemehlten Arbeitsfläche den Hefeteig zu einem Rechteckt ausrollen und mit der Füllung bestreichen, einrollen und vorsichtig als Kranz in eine gefettete Tarte-Form legen. Die Aprikosenmarmelade erwärmen und den Kranz damit bestreichen. Mit ein paar gehobelten Mandeln oder Haselnüssen (oder Sonnenblumenkernen oder Walnüssen oder....was halt gerade da ist) bestreuen und in den kalten Ofen stellen.

Den Ofen auf 200°C einstellen. Den Kranz nach ca. 15 Minuten mit Alufolie abdecken, sonst wird er durch die Marmelade schnell zu dunkel (dieses Schicksal ereilte Prototyp 1, war aber trotzdem lecker). Insgesamt 30 Minuten backen, danach die Hitze ausschalten und den Kranz noch 10 Minuten im geschlossenen Ofen stehen lassen.

Abkühlen lassen, aufschneiden, absolut lecker, süß und kaffeetafeltauglich finden...jippieh, es lebe die tierfreie Backstube!

Da der Kuchen für morgen zum Afterwork-Kaffeeklatsch versprochen ist, gibt es von der End-Version nur ein Foto im unangeschnittenen Zustand - einen Einblick gibt es aber in den Rest vom ersten leicht überbräunten Prototypen. Der ist allerdings mittlerweile schon etwas vertrocknet. Man stelle sich also das Innere saftiger vor und das Äußere schöner - dann passt's.

Und ich? Ich freue mich. Wer braucht schon Eier zum Backen?

Samstag, 7. März 2009

Kartoffelcurry mit Mandeln

Zutaten:
2 große Kartoffeln
1 kleine Zwiebel
1 roter Spitzpaprika
1 große Möhre
1 Eßl. rote Currypaste (Vindaloo)
1 kleine Dose Mandarinen, ungezuckert
1 halbe Dose Kokosmilch
Sesam-Öl
Salz, Chili, Kurkuma, Koriander, Kreuzkümmel, Zimt

ca. 3 Eßl. gehobelte Mandeln

Zubereitung:
Die Mandeln in einer beschichteten Pfanne ohne Fett anrösten, dabei mit etwas Chilipulver bestäuben. Aus der Pfanne nehmen und beiseite stellen.

Die Zwiebel hacken, Sesam-Öl erhitzen und die Zwiebel darin anbraten. Die Kartoffeln schälen und in Würfel schneiden, diese zu den Zwiebeln in die Pfanne geben und kurz brutzeln, dann die kleingeschnittene Möhre unterrühren. Wenn die Konsistenz von Möhre und Kartoffel das Stadium "haarscharf vor bißfest" erreicht hat, die gewürfelte Spitzpaprika hinzugeben, kurz mitbrutzeln lassen, 1 Eßl. Currypaste unterrühren und mit Kokosmilch aufgießen. Die abgetropften Mandarinen einrühren und mit erhitzen. (Als Fruchtzugabe war eigentlich eine Mango geplant - die hat sich nach dem Schälen allerdings als "bäh" entpuppt, also mussten die Not-Mandarinen in die Pfanne) Mit reichlich Salz, Chili, Kurkuma, Koriander und Kreuzkümmel abschmecken und die Hälfte der Mandeln unterrühren. Auf einem Teller anrichten und reichlich mit Mandeln bestreut servieren.

Die Portion reicht exakt für 2 hungrige Freßsäcke - wir haben keinen Krümel übriggelassen ;)