Samstag, 4. Dezember 2010

Neues aus der Weihnachtsküche - "Apfel-Zimt-Likör"


Gerade zur eiskalten Winterzeit darf natürlich etwas Warmes fürs Herz im Weihnachtsgeschenk-Körbchen nicht fehlen - und am allerbesten eignet sich bekanntermassen zum Herz- und Bauchwärmen ein ordentliches Glas Alkohol, am besten noch erhitzt...dann wird dem Beschenkten das kalte Wetter nämlich ziemlich flott vollkommen egal.

Apfel-Zimt-Likör

750 ml klaren Apfelsaft mit 250 gr. braunem Zucker und zwei Zimtstangen aufkochen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Abkühlen lassen, mit 350 ml. braunem Rum (54% oder 80% Alkohol...ich habe in diesem Fall aus Rücksichtnahme auf Omas Herz den 54%igen genommen) verrühren und den Topf abgedeckt ca. 6-7 Tage im Kühlen stehenlassen, damit der Zimt gut durchziehen kann. Danach noch einmal umrühren, durch ein Sieb gießen, in sterile Glasflaschen füllen und verschließen.

Um das Gesöff optisch ein wenig aufzuhübschen, kann man noch in Streifen geschnittene Apfelschalen mit in die Flaschen geben.

Das süße Gebräu hält sich gut verschlossen, kühl und dunkel gelagert gut 1 Jahr. Man kann das Likörchen pur trinken, oder 1 Schnapsglas voll davon in eine Tasse heißen Tee oder erhitzten Holundersaft geben, man kann es mit Sekt aufgießen oder über Pfannkuchen kippen.

Prost und einen schönen zweiten Advent!

Samstag, 27. November 2010

Neues aus der Weihnachtsküche - "Kürbis im Gewürzsud"

Heute wurde bei uns wieder fleißig in der Küche für Weihnachten gewerkelt - das Rezept für den Apfel-Zimt-Likör folgt in ein paar Tagen wenn er fertig durchgezogen ist. Aber der erste (heiße) Test-Schluck war schon ziemlich...hicks..heieiei...hihi...

Zusätzlich zum Schabau haben wir noch Kürbis im Gewürzsud eingekocht, der laut Rezept "ein guter Begleiter zu kalten Fleischgerichten" sein soll. Aber zu kalten tierfreien Köstlichkeiten darf man ihn durchaus ebenso essen, da bin ich mir sicher.


Man benötigt:

1 kg Hokkaido-Kürbis, in Würfel geschnitten

300 gr. Rohrohrzucker
4 Stangen Zitronengras

3-4 Sternanis

20 ml Essig-Essenz


Kürbiswürfel, Zucker und Gewürze in einem Topf mit 1 Liter Wasser aufkochen, den Essig dazugeben und in ausgespülte Schraub- oder Weckgläser geben - darauf achten, das in jedem Glas die gleiche Menge Zitronengras und Anis landet ;) Mit dem Sud aufgießen (bis ca. 2 cm unter den Rand) und verschließen.

Einen Bräter ca. 2-3 cm hoch mit Wasser füllen und im Backofen bei 180 Grad so lange erhitzen, bis der Sud in den Gläsern zu perlen beginnt. Backofen ausschalten und 30 Minuten ziehen lassen. Danach die Gläser aus dem Wasser nehmen, auf ein Geschirrtuch stellen und auskühlen lassen.


Die Menge sollte laut Rezept 4 Gläser á 400 ml füllen - bei mir ergab es allerdings 2 Gläser á 500 ml und 3 Stück á 300 ml. Nachdem ich eine Weile über die blöde falsche Angabe geschimpft habe, hat der Loverboy mir vorgeschlagen, doch einfach mal nachzurechnen und...ähm...ja...so sehr falsch waren die Angaben dann irgendwie doch nicht. Aber was soll ich sagen...der heiße Likör...hicks...hihi....

Mittwoch, 24. November 2010

Neues aus der Weihnachtsküche - "Frucht-Chutney"


Da wir die meisten gekauften Weihnachtsgeschenke doof finden, gibt es zu Weihnachten für Eltern und -schwiegerelten meistens einen Korb mit einer Auswahl selbstgemachter Futtereien. In den letzten Jahren haben wir Nudeln selbstgemacht, Öle angesetzt (z.B. das Chili-Knoblauchöl "Oil of Olaf...haha...Brüller! Aber Omma fands gut), Trüffel gefertigt und diverse andere Leckereien gebacken und eingekocht. Damit wir in diesem Jahr nicht wieder in die Kurz-vor-Weihnachten-Küchen-Verwüstungs-Panik verfallen, haben wir uns vorgenommen, mit der Produktion der Weihnachtskorbmampfereien frühzeitig zu beginnen. Und da meines Wissen weder die eigenen noch die Schwieger-Parentaleinheiten meinen Blog kennen und lesen (und wenn...naja...wärs dann wohl auch nicht so schlimm) gibt es die entsprechenden Rezepte zeitnah zum Mitmachen und Inspirieren. Ho-ho-ho!

Heute wurde Frucht-Chutney geköchelt....schmeckt super zu indischen Gerichten, frittierten Vorspeisen, gebratenem Tofu und naja, vermutlich auch zu gegrilltem Hühnchenfleisch (Es wandert ja schließlich in omnivore Haushalte). Das Chutney ist im ungeöffneten Glas ca. 2-3 Monate haltbar.


Man benötigt

4 Äpfel

100 gr. Trockenpflaumen

100 gr. getrocknete Aprikosen

100 gr. frischer Ingwer

100 gr. Rosinen (wir hatten akuten Rosinenmangel und haben 50 gr. Rosinen und 50 gr. Cranberries genommen, fand ich sogar noch besser, weil die Cranberries nicht so süß sind)

300 gr. Rohrohrzucker

1 Teel. Salz

1 Teel. Chilipulver


Äpfel schälen, Kerngehäuse entfernen und in kleine Stücke schneiden. Ingwer schälen und fein hacken, Aprikosen und Pflaumen ebenfalls fein würfeln. Das Ganze zusammen mit den Rosinen, Zucker, den Gewürzen und 100 ml. Wasser in einem Topf ca. 30 Minuten köcheln, bis das Chutney eine etwas dickere Konsistenz bekommt. Sofort heiß in ausgespülte Schraubgläser füllen und verschließen.


Ergibt 3 mittelgroße Gläser.

Samstag, 2. Oktober 2010

Apfelkuchen nach Käsekuchenart ohne Käse


Der köstliche Apfelkuchen ist umgezogen und wohnt jetzt hier:
http://danielamohr.com/mohrblog/2014/10/04/apfelkuchen-nach-kaesekuchenart-ohne-kaese/

Herbstkraut



Das Rezept fürs Herbstkraut ist umgezogen und wohnt jetzt hier:
http://danielamohr.com/mohrblog/2014/09/26/herbstkraut/

Samstag, 11. September 2010

Samstag, 14. August 2010

Dienstag, 10. August 2010

Kochen ohne Knochen, Ausgabe 3

....stell' Dir vor, es gibt eine neue Ausgabe von "Kochen ohne Knochen" - und ICH spiele mit!

"Kochen ohne Knochen" ist ein "Magazin für Menschen, die kein Fleisch essen" und die 3. Ausgabe ist ab 19.08. erhältlich (Verkaufsstellen auf der verlinkten Webseite). Und ich durfte in der neuen Ausgabe meinen Leidenschaften frönen - Fotografieren (u.a. das Coverfoto), Kochen (das Heft enthält ein paar Rezepte von mir mit Fotos), Schreiben..... und Sport. Also vielmehr "Schreiben über Sport". Sehr aufregend, das Ganze! (Also...das Heft ist natürlich nicht nur wegen meiner Mitwirkung lesenswert....aber....vielleicht trotzdem ein bißchen auch deswegen).

Wer freut sich mit mir?

Dienstag, 27. Juli 2010

Haselnusspesto

..."und das vierte Pferd hieß Pestilenz".....irgendwie finde ich den Namen Pesto ja immer etwas schaurig, aber nun - so heißt das Zoich eben. Solange es keine Frösche regnet will ich ja mal nicht meckern.

Für ein lecker-würziges, apoykalypsefreies Haselnusspesto braucht es

200 gr. Haselnüsse
20 gr. Sesam
2-3 Knoblauchzehen

(für Knobi-Fans bis zu 4 Zehen, danach wirds happig)
1 Eßl frischer Thymian
1 gestr. Teel. Salz
15-20 gr.
Würzhefeflocken
Pfeffer nach Geschmack

ca. 200 ml Olivenöl

Die Haselnüsse grob zerkleinern und zusammen mit dem Sesam in einer Pfanne ohne Fett rösten. Abkühlen lassen und zusammen mit den anderen Zutaten und dem Öl in einen Zerkleinerer geben oder mit dem Zauberstab einer feinen Masse pürieren. In Gläser füllen, mit etwas Olivenöl bedecken und einen Tag durchziehen lassen.

Und dann?

Auf geröstete Ciabattascheiben streichen und als Antipasti servieren.
Zwieben, Zucchini und Tomaten dünsten, mit Nudeln und einem Eßl. Pesto verrühren.
Zusammen mit Räuchertofu und getrockneten Tomaten auf die Stulle packen.
Als würzige Basis auf Pizzateig streichen.
Mit etwas Hafersahne und gedünsteten Zwiebeln zu einer Sauce verrühren.
Lecker finden!

Was man halt so macht mit Pesto.

Sonntag, 25. Juli 2010

Mango-Dhal mit Kokos

So ein indisches Dhal ist vielleicht zumindest optisch nicht die beste Wahl wenn Gäste kommen - man kann es anrichten und drapieren wie man möchte, es sieht letztlich auf dem Teller immer aus wie Kinderdurchfall. Meine persönliche Lösung für dieses Problem - erst gar keine Gäste einladen und das Dhal mit Stumpf und Stiel alleine essen. Ätsch!

Meine heutige Dhal-Variante könnte "einmal quer durch den Gewürzschrank" heißen...oder simpel "Mango-Dhal mit Kokos".


Zutaten:

1 Handvoll Kokosraspel

2 Zwiebeln

2 Knoblauchzehen

1 Eßl. fein gehackter frischer Ingwer (oder weniger, wenn man nicht so auf Ingwer steht - 1 Eßl. schmeckt man im Essen schon deutlich heraus)

1 Teel. Senfkörner

1 Teel. Kreuzkümmelsamen (nicht den gemahlenen Kreuzkümmel nehmen)

3 getrocknete Chilis (von der scharfen Sorte)

1 halber Teel. Zimt

1 Teel. Garam Masala

1 Teel. Mangopulver

Salz
Koriander, Kardamom (ich nehme ganze Stücke), Curry und Kurkuma nach Geschmack

250 gr. rote Linsen
1 Dose Mango (250 gr. Abtropfgewicht)

1 Dose Kokosmilch

Öl, Wasser

Als Beilage: Reis oder Naan-Brot

Die Mangos abtropfen lassen, in Stücke schneiden und den Sud auffangen. Die Kokosraspel in einer beschichteten Pfanne ohne Fett rösten. Danach Öl (Alba-Öl schmeckt am besten) in einem Topf erhitzen und die Senfkörner, Kreuzkümmelsamen und zerriebenen Chilischoten darin anrösten. Nach kurzer Zeit beginnen die Senfkörner hochzuspringen wie Popcorn - hier ist also ein bißchen Vorsicht geboten wenn einem sein Augenlicht lieb ist. Sobald die Körner also poppen, die gewürfelten Zwiebeln, die zerdrückten Knoblauchzehen und den Ingwer zugeben und unter Rühren glasig dünsten lassen. Die Linsen zugeben und mit dem Mangosud aufgießen.

Die übrigen Gewürze unterrühren und die Kokosmilch zugeben. Fleißig rühren (eventuell mit Wasser aufgießen wenn es zu fest wird) bis die Linsen zerfallen, weich werden und der Topfinhalt eine Gehirnmassen-Optik annimmt.

Zum Schluß die Mangostücke unterrühren, nochmal kurz erwärmen (nicht zu lange, die Mango soll stückig bleiben), den Pamps auf Reis oder Naan-Brot anrichten und reichlich mit Kokosraspeln bestreuen.

Es heißt ja, das Auge ißt mit...also...naja...also in diesem Fall muss das Auge wohl ausnahmsweise mal fasten. Der Gaumen freut sich dafür umso mehr. Versprochen.

(Wenn man eine gute frische Mango bekommen kann, kann man das Dhal natürlich auch damit zubereiten. Die Mangostücke sollte man dann kurz vorher mit etwas Curry scharf anbraten, beiseite stellen und erst zum Schluß wieder zugeben. Mangosud gibbet dann natürlich keinen, dann werden die Linsen halt mit Wasser aufgegossen).

Samstag, 24. Juli 2010

Flexi-Biskuitboden

Dieser wirklich flott zusammengerührte und gelingsichere Kuchen bietet unzählige Möglichkeiten, mit Obst und Cremes zu spielen - er lässt sich prima in zwei Tortenböden trennen und z.B. mit einer Creme aus Seidentofu, Agavendicksaft, Früchten und Agar-Agar füllen und/oder mit diversen Obstsorten belegen. Bei mir bekam der Kuchen heute bloss einen simplen Deckel aus Erdbeeren und Kokosflocken.

Zutaten:

250 gr. Weizenvollkornmehl
150 gr. Rohrohrzucker
1 Päckchen Weinsteinbackpulver
1 Päckchen Vanillinzucker
1 Prise Salz
60 ml Sonnenblumen- oder Alba-Öl
250 ml. Mineralwasser mit Kohlensäure
Margarine/Öl und Semmelbrösel/gemahlene Nüsse/Kokosraspel für die Form
(mit 2 Eßl. Kakaopulver wird ein Schokokuchen daraus, dazu passt eine Himbeerfüllung prima)

Einfach die trockenen Zutaten in einer Schüssel verrühren, Mineralwasser und Öl zugeben, kurz und gründlich verrühren und in einer ausgefettete Springform geben. Im Backofen bei 180 Grad ca. 25 Minuten backen (Stäbchenprobe!), aus der Form nehmen, auskühlen lassen und zu Obstkuchen/-torte verwurschteln.

Feddisch!

Von Molke und Milchpulver in Pommes und Brot - DARUM tierfrei ;)

Als ich anfing mich für eine tierfreie Ernährung zu interessieren, habe ich die ersten Tage und Wochen hauptsächlich mit dem ausgiebigen Studieren von Zutatenlisten verbracht. Ziemlich überrascht habe ich schnell festgestellt, das sich bei industriell hergestellter "Nahrung" jede Menge Tierprodukte in den Zutaten finden lassen, die ich auf Anhieb dort nie vermutet oder erwartet hätte - was z.B. hat Milchzucker in TK-Rotkohl zu suchen? Gelatine in Pudding - warum? Und eine Guacamole wird doch meines Wissens aus Avocado, Zitronensaft, Tomaten und Gewürzen zusammengerührt, oder nicht?
Warum findet sich denn beim Fertigrodukt von Chio Milcheiweiß, Magermilchpulver, Süßmolkenpulver und Eigelbpulver in der Zutatenliste, mal ganz abgesehen von den sage und schreibe 10 Stoffen mit einer E-Nummer? Laktose in Pommes-Frites? Pommes sind frittierte Kartoffelsstreifen - Öl, Salz und Gewürze leuchten mir als Zutat ja noch ein, industriell hergestellt kämen wohl noch Aromen, Geschmacksverstärker dazu - aber Milchzucker?
Für einen Mohnkuchen wollte ich auf eine fertige Mohnfüllung zurückgereifen, die aber..äh....Milchzucker enthielt. Also bitte, dann nicht. Es gibt sogar laktosehaltigen Pulverkaffee - oder Kakao....Gewürzmischungen....Fertigsoßen...etc. Die Liste ist lang und wirkte auf mich doch recht kurios - und in der Konsequenz bin ich sehr schnell dazu übergegangen, komplett auf Fertigprodukte zu verzichten. Und es schmeckt tatsächlich auch viel besser und ist mir einfach symphatischer.
Was nun also hat Molke und Milchpulver im Essen zu suchen? Die Lösung ist einfach - Molke entsteht als Nebenprodukt bei der Herstellung von Quark und Käse - insgesamt ca. 150 t jährlich. Die Entsorgung dieser Molke ist schwierig, aufgrund gesetztlicher Bestimmung darf sie nicht einfach ins Abwasser eingeleitet werden. Aber zum Glück ist die Industrie kreativ und erfindungsreich und hat eine andere, bessere und vor allem billigere Möglichkeit gefunden, ihre Abfallprodukte zu entsorgen - über den Verbraucher nämlich. Molke und Laktose lassen sich ganz hervorragend in Backwaren und Brot unterbringen und werden so über die Mägen der Verbraucher kostengünstig und legal entsorgt.
Zudem ist Milchzucker ein billiges, fast geschmacksneutrales Füllmittel und findet sich außer in Bäckereiwaren auch in Tiefkühlkost (besonders Gemüsegerichte), Soßen, Fischkonserven, Fertiggerichte - auch in Gefrierfleisch wird gerne Milchzucker gespritzt. Milchzucker bindet auch Wasser sehr gut und wird deshalb gerne als "Gewichtsverstärker" bei Quark, Joghurt, Käse und Eiskrem eingesetzt.
Und die Pommes? Warum enthalten Kartoffelstreifen Milchzucker? Ganz einfach - Milchzucker hat die Eigenschaft, bei großer Hitze recht schnell zu bräunen. Wenn man also die Fritten mit einem entsprechenden Produkte behandelt, werden sie im Ofen schneller braun und gaukeln dem Verbraucher eine leckerere Knusprigkeit vor, die - wenn man darauf achtet - beim Reinbeißen aber irgendwie so gar nicht vorhanden ist. Hähnchenbratereien bedienen sich auch oft dieses Tricks, was ihre Gockel in den mobilen Krematorien vor Supermärkten immer ganz besonders kross aussehen lässt.
Somit hat die Industrie eine unglaublich kreative Möglichkeit gefunden, ihre Abfallprodukte zu entsorgen und sogar noch den Gewinn zu erhöhen. Und wird vom Verbraucher auch noch dafür bezahlt. Toll! Gesundheitsschädlich ist das angeblich nicht, sofern man nicht unter Laktoseunverträglichkeit leidet. Ob man nun aber als Verbraucher als Müllverbrennungsanlage dienen möchte sei mal dahingestellt - es schadet zumindest nicht, hin und wieder mal auf der Zutatenliste nachzuschauen was genau man da eigentlich futtert (und das nicht nur wegen des Milchzuckers).
Das Zusatzstoffe- und Füllmittelgepansche der Industrie ist einer der vielen, vielen Gründe für mich, pflanzlich und vor allem vollwertig, frisch und natürlich zu essen. Mahlzeit.

(Mehr dazu in "Milch besser nicht" von Maria Rollinger, mit entsprechenden Quellen-Angaben - das Buch ist bei amazon erhältlich)

Samstag, 17. Juli 2010

"Was futtert man als Pflanzenfresser", Teil 1456

Sobald das Gespräch in neuer Runde auf das Thema "Ernährung" kommt, sind die Gesprächstpartner oft überrascht bis pikiert wenn ich sage ich keinerlei tierische Produkte zu mir nehme. "Was? Kein Käse, kein Fleisch, keine Eier, keine Butter?? Was ISST man den da? DAS wäre mir zu langweilig, da darf man ja GAR nix essen! Also nee, dafür bin ich viel zu sehr Genießer. Ich esse und genieße so gerne, ich möchte mich nicht so quälen wie Du!".

Die meisten "Normalköstler" unterliegen hier aber oft einem Denkfehler - sie sehen vor ihrem inneren Auge ihren eigenen Speiseplan und ihre eigenen, persönlichen Lieblingsgerichte und denken sich davon die tierischen Zutaten weg - und übrig bleibt dann meistens tatsächlich ein trauriger, freudloser, trockener Gemüserest oder ein Häuflein Reis/Nudeln ohne Soße.
Nehmen wir als Beispiel mal das, was man so unter einem reichhaltigen und leckeren Frühstück versteht: Eine große Tasse dampfenden Milchkaffee mit ordentlich Milchschaum, dazu ein belegtes Brötchen mit einem französischen Käse, ein Buttercroissant, ein paar Weintrauben oder Erdbeeren, gerne auch noch ein Rührei mit krossem Speck oder ein gekochtes Ei. Und nun denken wir uns aus diesem Bild einfach mal alle tierischen Zutaten weg....übrig bleibt eventuell ein trockenes Brötchen (wenn überhaupt - viele Bäckereien verwenden Backmischungen die Milchbestandteile enthalten) ohne Belag.....schwarzer Kaffee...und äh....ein paar Trauben und Erdbeeren. Trockenes Brot und eine Handvoll Obst. Eine traurige Ausbeute. Das dieses karge Mahl für niemanden verlockend oder gar genußvoll erscheint, verstehe ich sehr wohl.

Nun ist es aber so, das ich nicht einfach ersatzlos alles Tierische von meinem Speisenzettel streiche und wehmütig bei trocken Brot und Möhrchen darbe, sondern einfach andere Dinge esse als der gemeine Otto Normalmischköstler. Zudem backe und koche ich einen großen Teil von meinem Speiseplan selbst, ohne tierische Produkte zu verwenden. Ein Frühstück im Hause Holle sieht dann z.B. so aus: Walnuss-Möhren-Brötchen mit Avocado, getrockneten Tomaten oder gegrillter Paprika. Auch dünn geschnittener Räuchertofu mit Schnittlauch schmeckt sehr gut auf Brot. Dazu ein Obstsalat mit Äpfel, Bananen, Blaubeeren, gerösteten Mandeln und Vanillejoghurt (Soja), Milchkaffee mit Dinkelmilch (die bisher jeden Mischköstler gleich beim ersten Schluck begeistert hat, übrigens). Im Bioladen gibt es einen sehr leckeren
Sojafrischkäse von Heirler und viele kreative Brotaufstriche wie z.B. scharfen Paprika-Nuss-Aufstrich oder Pfeffer-Ingwer....Tomate-Ruccola.....Curry-Ananas. Manchmal backe ich auch Früchte- oder Nussbrot zum Frühstück, was mit diversen Nusscremes und Marmeladen bestrichen ziemlich schnell in diversen Schlündern verschwindet. Pudding, Kuchen, Pfannkuchen, Waffeln und Törtchen lassen sich sehr leicht in tierfreier Ausführung mit Pflanzenmilch und Margarine statt Kuhmilch und Butter herstellen, Eier lassen sich leicht ersetzen oder werden einfach weggelassen. Und wenn mir der Sinn nach etwas Herzhaft-Deftigem steht, brate ich zerkrümelten Tofu mit Zwiebeln, Sojasoße, Pfeffer und Salz in der Pfanne knusprig, eventuell gebe ich noch frische Champignons dazu, streue frischen Schnittlauch darüber und schaufele das Ganze auf eine frische Scheibe Roggenbrot.

Bei Mittag- oder Abendessen stellt es sich ähnlich dar. Ein Beispiel: Ich war zu Besuch bei Bekannten. Normalerweise frage ich vorher nach was es zu essen gibt und biete gerne an mir selbst was mitzubringen (und tue das auch wirklich gerne, dann weiß ich wenigstens das es schmeckt und ich nicht auf irgendwelchen merkwürdigen "Fleischalternativen" wie Tofu-Würstchen oder Sojaschnitzel herumkauen muss)....in dem Fall kam aber "Nee, nee, kein Problem, ich mach' Dir was!" Ende vom Lied: Es gab für die Normalköstler Schweinefilet in Pilzrahmsoße, dazu Kartoffelgratin und Salat (mit Schinken und Käse). Für mich wurde dann vollkommen kreativ und hilfsbereit ein Teller trockene Kartoffeln beiseite gestellt und es gab ein paar grüne Salatblätter mit Essig, Öl und Salatfix-Mischung von Knorr. Und die mitleidigen Blicke und Sprüche wie "Also, nee.....Pflanzliches Essen, das wär' ja nix für mich, ich bin ja Genießer!" gab's kostenlos dazu. Verständlicherweise. Wenn ich mir vorstellen würde, das es Leute gäbe, die von trockenen Kartoffeln und langweiligem Kopfsalat mit Fertigsoße leben, würde ich vor Mitleid zerfließen.
Aber - zum Glück kommt mir so ein freudloser, unkreativer Scheiß nicht auf den Teller. Puh. Ich liebe scharf gewürzte Gemüsecurrys oder indische Dhals mit selbstgebackenem Naan-Brot, Pizza mit frischen Tomaten, Oliven, Mais und sonstigem Gemüse und einer Kruste aus Cashewsahne, exotische Eintöpfe, Rosmarinkartoffeln mit Paprikagemüse, Gemüsetartes und -quiches, Bohnensalsa mit Nachos und Guacamole, und ja - auch der gerne-belächelte Tofu lässt sich sehr köstlich und vielseitig einsetzen.....scharf gewürzt mit Nusskruste, oder knusprig gebraten mit Sesam-Panade....in Zitronen-Ingwer-Marinade eingelegt, oder gegrillt, gebacken, gekocht, püriert und zu Dips verarbeitet, in Kuchen verbacken. Reis- Nudel- oder Kartoffelsalate sind prima fürs Büro oder als Beilage zum Grillen. Wobei...Grillen? Was kann man als Veganer schon großartig grillen - Maiskolben vielleicht? Stimmt - Maiskolben mit Salz und Kräutern eignen sich prima, ebenso wie Backkartoffeln, gefüllte Champignons oder Tomaten, Paprika oder Tofu-Spiesse mit Ananas und Bananen. Hin und wieder mag ich auch Pflanzenfleisch auf dem Grill, wie z.B. die Quinoa-Bratlinge von Grano-Vita.

Hin und wieder höre ich dann auch Sprüche wie "Das ist aber nur halbherzig....wenn man so nachgemachte Frikadellen ißt, das ist ja gar nicht konsequent". Bislang wußte ich allerdings nicht, das das Zusammenmischen diverser Zutaten zu einem bratfähigen Klops allein der Fleischindustrie vorbehalten ist und...ach, im Grunde ist es mir dann doch wieder viel zu egal, für wie "konsequent" oder "halbherzig" man mich hält.
Unterwegs essen ist auch deutlich unkompliziertes als "man" denken mag. In nahezu jedem Dönerladen gibt's Falafel, die in den meisten Fällen ohne tierische Zutaten auskommt. Ein Falafel-Sandwich mit Salat z.B. ist als flotter Mittagssnack absolut lecker und ausreichend. Indische oder asiatisches Restaurants haben meist von Haus aus schon tierfreie Speisen auf der Karte, und sind ansonsten auf Nachfrage immer gerne bereit, Butter durch Öl zu ersetzen, oder den Käse wegzulassen. Eine frische Gemüsepizza beim Italiener schmeckt im übrigen durchaus ohne Käsekruste, Nudeln sind auch mit Tomaten- oder Gemüsesoße schmackhaft - und man hängt hinterher magenmässig auch nicht so in den Seilen wie nach einem Teller Tortellini ala panna oder einer Combinazione.


Was gibt's noch? Kuchen? Wenn jemand der Meinung ist, die tierfreie Backstube gibt maximal bröselige Vollkorngugelhüpfe her, den werde ich gerne mit meiner Whiskey-Trüffel-Tarte, einer Erdbeertorte mit Cremefüllung, diversen Mohn- oder Nusshefezöpfen oder Schokoladen-Törtchen zwangsmästen. Und danach gibt's noch Schoko-Chili-Creme mit Himbeerhäubchen, Mandelpudding, Bananen-Eis oder Kirschhütchen obendrauf. Wer dann noch nicht geplatzt ist, bekommt noch Trüffelschokolade oder Vanillepralinès hintergeschoben. Und dann ist garantiert Ruhe. Ha
. (Nachtrag: Natürlich stehe ich nicht jeden Tag in der Küche und koche und backe....ich esse auch mal Fastfood wie Pommes (natürlich nur ohne Milchpulver...ha, man kann sich nur wundern was die Industrie überall ins Essen panscht) mit Ketchup, oder Nudeln mit Fertigsoße, Chips oder ein einfaches Tomatenbrot zum Abendessen. Genau wie jeder Otto Normalköstler das auch tut - nur mit dem Unterschied das mein Fastfood ist ohne "Muh" und Mäh!" auskommt)

Donnerstag, 3. Juni 2010

Bananensesamfeiertagseismitseidentofu

Eine Packung Seidentofu, der schon kokett in Richtung Mindesthaltbarkeitsdatum winkt, einige Bananen, die ziemlich nahe am Reifezenit kratzen, und der Umstand, das der Sommer dieses Jahr auf einen Feiertag fällt, ist eine phantatisch günstige Kombination für ein leckeres Feiertagsschmecker-Eis mit prägnantem, aussagekräftigen Namen:

Bananensesamfeiertagseismitseidentofu


Dazu benötigt man/frau

400 gr. Seidentofu

4 vollreife Bananen (ergab bei mir 400 gr. Bananenfleisch ohne Schale)

bis zu 100 gr. Agavendicksaft (je nach Reifegrad der Bananen)

1 Eßl. dunkles Sesamöl

2 Eßl. geröstete Sesamkörner


Seidentofu kurz auf ein Sieb geben und abtropfen lassen und zusammen mit den gestückelten Bananen, dem Agavendicksaft (nicht zuviel, lieber zwischendurch abschmecken) und dem Sesamöl in einen Mixer geben und zu einer homogenen Creme zermixern. Den Sesam zugeben und nochmal kurz durchrühren. Entweder in die Eismaschine geben und ca. 20-30 Minuten rödeln lassen oder in einer Schüssel ins Tiefkühlfach stellen. Zwischendurch ein paar Mal durchrühren,
damit sich keine Eiskristalle bilden (bzw. nicht zuviele Eiskristalle...ganz ohne klappts bei mir nie).

Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten - entweder das Eis sofort aus der Schüssel in den Ranzen löffeln, es ist so lecker das es im Grunde kein großartiges Chi-Chi oder Deko-Gedöns braucht. Wenn man aber - wie ich - auf Chi-Chi-Tamtam steht, kann man das Eis in kleinen Förmchen gefrieren lassen, kurz antauen lassen, auf einen Teller stürzen, mit Zucker bestreuen und selbigen via Mini-Flammenwerfer in eine feine Knack-Karamellkruste verwandeln. Oder mit Sesamkrokantblättchen belegen (Zucker mit ein wenig Butter im Topf langsam schmelzen, Sesam zugeben, verrühren und auf geöltem Backpapier erkalten lassen, in Stücke hacken). Falls das noch nicht genug Tamtam ist, das örtliche Philharmonie-Orchester dazubitten und...hmm....auffuttern (das Eis, nicht das Orchester)

(Leider waren keine Tamtam-Kapazitäten übrig um ein ansprechenderes Foto zu kreiern....nun ja...irgendwatt iss' ja immer)

Mittwoch, 2. Juni 2010

Frollein Holles Lesetip für Juni

Falls jemand schon immer mal das Rezept für meine Zucchinitorte ausdrucken wollte, aber bisher nie dazu gekommen ist, dem sei die neueste Ausgabe des Ox-Fanzines ans Herz gelegt - Seite 18 aufschlagen und voilà...da hammers ;) Na, sind die Leutz vom Ox nicht nett??

Klick zum Ox!

Danke an die grandiose Uschi für diesen Spass!

Mittwoch, 26. Mai 2010

Brot. Nur Brot. Punkt.


Als ich auf einer Party zum ersten Mal von diesem Brot gegessen habe, war ich gleich verliebt. So verliebt, das ich mich am nächsten Morgen gleich auf eine Rundreise durch alle verfügbaren Social Networks gemacht habe, um die Brotbäckerin und somit auch das Brotrezept ausfindig zu machen - und Web 2.0-sei-Dank fand ich zwei Tage später eine Mail mit dem Rezept in meinem virtuellen Briefkasten.

Allerdings klang die Zubereitung so einfach und simpel, das ich neverever glauben wollte das bei einem schlichten Zusammenmatschen von Wasser, Mehl und Hefe so ein lockeres, fluffiges Fladenbrot rauskommen sollte. Aber Versuch macht kluch - und so geschah es. Kein Firlefanz - einfach nur: Brot.

Man benötigt 500 ml lauwarmes Wasser, 2 Päckchen Trockenhefe (ich taste mich gerade ran, ob weniger Hefe auch reicht- Ich bin mittlerweile bei 1,5 Päckchen und es klappt genauso gut. Beim nächsten Mal nehme ich nur eins, mal schauen. Aber im Grundrezept stehen halt 2 Päckchen) und ca. 600 gr. Mehl (bisher von mir mit Weizenvollkornmehl und Type 405 getestet. Funktioniert beides großartig. Bei Type 405 wird der Teig einen Tack flüssiger, evtl. etwas mehr Mehl zugeben). Dazu ein bißchen Salz, Öl, Gewürze nach Geschmack und los geht's. Man braucht noch nicht mal einen E-Mixer, ein simpler Schneebesen langt. Ist das einfach oder ist das einfach? Ha?

Wasser in eine Schüssel geben, die Trockenhefe einrühren, 300 gr. Mehl zugeben und kurz mit dem Schneebesen durchschlagen. 2 Teel. Salz, einem Eßlöffel Öl und 1-2 Eßlöffel Kräuter oder Gewürze zugeben und zusammen mit dem restlichen Mehl verrühren. Der Teig ist schon recht weich, sollte sich aber schon ein wenig vom Schüsselrand lösen, evtl. noch Mehl zugeben. Die Schüssel für ca. 4-5 Stunden im Kühlschrank parken (über Nacht geht auch super). Am nächsten Morgen/nach 4-5 Stunden den Teig für 2 Stunden an einen warmen Ort stellen. Im Originalrezept heißt es:

Aus dem Kühlschrank nehmen und ca. 2 Stunden in eine halbwegs warme Ecke stellen. Ein Backblech mit Backpapier versehen und den Teig vorsichtig aus der Schüssel mit einem Teigschaber aufs Backblech fallen lassen. Dabei soll möglichst wenig Luft aus dem Teig entweichen.

Ich mache es allerdings so, das ich den Teig aus dem Kühlschrank nehme, in eine mit etwas Öl ausgepinselte Silikonspringform umlade und in dieser Form 2 Stunden in der Sonne/am Ofen stehen lasse. Dann kann das Brot komplett mit der Form in den Ofen wandern. Wenn die Wartezeit vorbei ist, pinsele ich die Oberfläche noch mit etwas Öl ein und bestreue sie mit irgendwas, das zu dem Öl und den beigemischten Gewürzen/Kräutern passt.

(bereits getestet: Chiliöl, Chiliflocken / bestreut mit Chiliflocken und grobem Meersalz
Olivenöl, Rosmarin und Thymian / ebenfalls mit Kräutern und Meersalz bestreut
Sesamöl, gerösteter Sesam / bestreut mit Sesam und Schwarzkümmel)

Den Backofen auf 220 Grad vorheizen, das Brot einschieben (eine halbe Tasse Wasser auf den Backofenboden gießen - ziemlich unnötig, aber ich kann's nicht lassen), nach 15 Minuten auf 200 Grad runterschalten und ca. 10-15 Minuten im Ofen lassen. Aus der Form nehmen (sofern man eine verwendet) und auf dem Rost bei ausgeschaltetem Ofen noch ein wenig "nachbrennen".

Der Firlefanz mit heißem Wasser und verschiedenen Backtemperaturen ist aber im Grunde ebenfalls für die Füße - es reicht, das Teil bei ca. 200 Grad 30 Minuten brutzeln zu lassen und ggf. mit Alufolie abzudecken wenn es zu dunkel wird.

Feddisch.

Zusammenfassung: Wasser mit Hefe, Mehl, Salz, Öl und Gewürzen verrühren, im Kühlschrank parken, 2 Stunden wieder aufwärmen und gehen lassen, aufs Blech donnern, backen, essen. Passt als Grillbeilage, zu Eintöpfen, um Soße aufzustippen und lässt sich auch prima mit Salat füllen für auffe-Hand.

Ist das einfach oder ist das einfach? Sach' ich doch!

Sonntag, 23. Mai 2010

Schoko-loko-tarte mit Schwips


Liebe Asketen und Kalorienzähler, ihr müsst jetzt sehr tapfer sein - denn das Backwerk das ich heute kreiert habe und hier vorstellen möchte, besteht ausschließlich aus Zucker, Fett und Alkohol und dient einzig und allein dazu, einen geneigten Menschen in maximalschnellster Zeit sehr satt und sehr glücklich zu machen.

Es ist ein bißchen aufwändiger, aber nahezu idiotensicher und lässt sich prima vorbereiten. Der Boden ist ziemlich fest und keksartig, die Creme je nach Temperatur fest und trüffelig oder ziemlich cremig. Die Tarte taugt als Schweinerei für die sonntägliche Kaffeetaffel ebenso wie als Dessert (auch prima mit einem Schlag Vanillesoße oder Eiscreme).

Mürbteigboden

120 gr. zimmerwarme Margarine (Alsan bio)
30 gr. gemahlene Mandeln
1 Prise Salz
1 Eßl. Sojamehl mit etwas Wasser verrührt
90 gr. Puderzucker
175 gr. Weizenmehl (ich habe die Ökotrine in mir überwunden und statt Vollkornmehl Type 405 genommen, weil ich einen helleren Boden haben sollte - dummerweise hat sich der Keksboden letztlich durch die Schokomasse wieder dunkel verfärbt, also isses im Grunde egal. Nehmt einfach was ihr wollt.)

Hülsefrüchte zum Blindbacken

Butter, Salz, Mandeln, Sojamehlwasserpamps in eine Schüssel geben. Den Puderzucker und die Hälfte des Mehls darübersieben und alles rasch verkneten. Nun das restliche Mehl einsieben und ebenfalls einkneten. Teig zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie einschlagen und im Kühlschrank parken (möglichst 1-2 Stunden, geht auch prima über Nacht).

Eine Tarteform (28 cm) einfetten oder mit Backfolie ausschlagen. Den Mürbteig zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie dünn ausrollen und die Form damit bekleiden. Ich mache es immer so, das ich die Platte für den Boden mit dem Bodenteil der Kuchenform "aussteche" und vorsichtig umdrehe, die Frischfolie abziehe und aus dem Rest des Teiges eine kleine Wand bastele. Ist manchmal ein bißchen fisselig, aber ett hätt noch immer joot jejange.

Den Teig mit einer Gabel mehrmals einstechen und nochmal für 30 Minuten im Kühlschrank plazieren.

Dann den Backofen auf 180°C vorheizen, den Teig mit Backpapier bedecken, mit Hülsenfrüchten auffüllen und 15 Min. blindbacken. Danach das Papier und die Hülsenfrüchte vorsichtig entfernen und den Teig weitere 15 Min. sehendbacken. Den Tarteboden in der Form komplett auskühlen lassen.

Whiskey-Schokoladenhaube

90 gr. Margarine
100 gr. Hafersahne
350 gr. Zartbitterkuvertüre (Obacht! Hier wird ganz gerne Milchpulver untergejubelt, also Zutatenliste lesen!)
3 Eßl. Whiskey

Kakaopulver zum Bestäuben

Margarine und Sahne im Kochtopf erhitzen, bis die Margarine sich aufgelöst hat. Kuvertüre hacken und einrühren, Whiskey dazugegeben und flott verrühren, bis sich eine homogene Masse gebildet hat. Schokomasse auf den Tarteboden geben und für mindestens 2 Stund kühl stellen.

Mit Kakaopulver bestäuben, in Stücke schneiden, auffuttern, ziemlich geil finden - nicht aufhören können und ins Fresskoma fallen.

Schönen Sonntag ;)

(Edit - eine liebe Leserin hat die Tarte mit Sojasahne statt Hafersahne getestet...klappt und schmeckt! Danke fürs Testen!)

Donnerstag, 18. März 2010

Verbrauchertip des Tages

Bald ist Ostern - na, was liegt bei euch denn so im Osterkörbchen?

Klick mich!: Kitkat - Süßes mit bitterem Beigeschmack

Montag, 1. März 2010

Knusperwürzige Linsenplätzchen


Diese pikanten Klopse vereinen zwei meiner großen Vorlieben in der Küche - die Vorliebe für rote Linsen und die Vorliebe fürs Mit-den-Händen-im-Essen-matschen. Außerdem ist es fix gemacht, als Linsenjunkie habe ich immer eine große Schüssel gekochter Linsen im Kühlschrank. Das Grundrezept ist an die Chickpea-Cutlets aus dem Veganomicon angelehnt.

Zutaten:
1 Tasse gekochte rote Linsen
1 halbe Tasse Semmelbrösel
1 halbe Tasse Gluten
2 Eßl. Sojasoße
2 Eßl. Sesamöl (geröstet)
1 Eßl. Limettensaft
1/4 Tasse Wasser
1 Chilischote, groß, rot scharf (Ähnlichkeiten mit der Autorin sind natürlich rein...naja....also...)
je nach Gusto Koriander, Kreuzkümmel, Paprika, Ingwer, Zimt
Sesam, Schwarzkümmel
Kokosöl zum Braten

Die Linsen in einer Schüssel per Löffel mit den Semmelbröseln, der Sojasoße und dem Öl vermischen, nach Geschmack würzen, die Chili fein hacken und unterrühren. Das Gluten drüberstreuen, Wasser zugeben und...jippieh...gründlich mit den Händen zu einer festen Masse vermatschen, bis der Teig anfängt, gummiartige Fäden zu ziehen. Nun zu Bällchen, flachen Talern oder wahlweise der Venus von Milo formen, in Sesam und Schwarzkümmel wälzen und in einer Pfanne in heißem Kokosöl knusprig braten.

Die Linsentaler sind heiß schon großartig als Beilage zu allen und jedem, aber kalt fast noch besser. Somit sind sie ein optimales Büro-Mittagessen und schmecken sowohl dem omnivoren Loverboy als auch dem fleischfressenden Lieblings-Chef.

Ich liebe es ja wenn die Schärfe am Gaumen kesselt, aber zu etwas milderen Currys mit Kokosmilch lasse ich die Chilischote aus Harmoniegründen meistens weg. Zu indischen Gerichten passt auch Garam Masala als "Hauptwürze" sehr gut (hier lasse ich die Chili auch schon mal weg und nehme gehackte Datteln) und falls wieder mal Vampire am Fenster kratzen, ist Knoblauch auch eine köstliche Ergänzung zur o.g. Zutatenliste.

(Ich weiß, die Teile auf dem Foto könnten deutlich besser angerichtet oder dekoriert sein, aber hey...ich hatte HUNGER!)

Montag, 1. Februar 2010

Mein Lieblings-Rotkohl

Wer im Sommer Kappes klaut,
hat im Winter Sauerkraut.


Und da ich im Sommer anderweitig beschäftigt war und die Kappes-Klauerei komplett verschwitzt habe, gibt's bei mir im Winter stattdessen Rotkohl, im Rheinland auch als "ruude Kappes" bekannt. Diese Variante mit Zimt, Ingwer und roter Beete hat sich im Laufe der kalten Tage als mein Favorit herauskristallisiert:

Man nehme:

1 mittelgroßer Rotkohl (bei mir waren's ohne Strunk 1,2 kg)
2 Zwiebeln
Alba-Öl
2 Eßl. gehackter Ingwer
650 ml Rotwein

1 rote Beete (ca. 350 gr. ohne Schale)
2 säuerliche Äpfel

2 Eßl. Pflaumen-Mus
2 Eßl. Agavendicksaft

1 gestr. Teel. Nelkenpulver
1 gestr. Teel. Zimt
Salz
Pfeffer


Alba-Öl in einem Düppe...ähm...TOPF erhitzen, Zwiebeln darin glasig dünsten und den geschnittenen Kappeskopp (Herrgott...Kohlkopf) dazugeben. Mit dem Rotwein aufgiessen, Ingwer dazugeben und das Pflaumenmus und den Agavendicksaft unterrühren. Mit Salz, Pfeffer, Zimt und Nelken würzen und ca. 10 Minuten köcheln lassen. Rote Beete (hieß bei uns immer "Groote" und der frischgepresste Saft derselben, den meine Mutter uns gerne aufgenötigt hat, ließ sich wunderbar farbenfroh wieder erbrechen) schälen, würfeln und mit den ebenfalls gewürfelten Äpfeln in den Topf geben. Noch ca. 50 Minuten kochen.

Dazu gab's bei mir heute Kichererbsen-Kartoffelpürree: Mehligkochende Kartoffeln schälen, weichkochen und zusammen mit einem Glas Kichererbsen im Topf zerstampfen. Reichlich salzen, pfeffern, ein wenig Sesamöl zugeben und mit Hafersahne zu einer geschmeidigen Pampe verrühren. Kappes in einen Teller geben, Tuffelspüree druff und mit geröstetem Sesam bestreuen.

......und sowatt von lecker finden!


(Wer keine rote Beete mag, kann diese natürlich weglassen, das tut dem Rezept keinen Abbruch....ohne Ingwer geht's auch - und wer keinen Rotkohl mag, kann den Wein auch pur süffeln.)